Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Sprengung der Brückenschanze bei Uscieczko 
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Besonders rühmlich — obgleich am Schlüsse die Russen erfolgreich 
blieben — ragt unter all den örtlichen Kämpfen, die die öst.-ung. Truppen 
in dieser Zeit im Osten zu bestehen hatten, die Verteidigung der auf dem 
nördlichen Dniesterufer gelegenen Brückenschanze bei Uscieczko her¬ 
vor. Sie wurde von abgesessenen Reitern der 6. KD. verteidigt. Schon 
anfangs Februar, dann von Anfang März an fast täglich bemühten 
sich Teile des aus transamurischen Grenzwachtruppen gebildeten russi¬ 
schen XXXIII. Korps, den kleinen Brückenkopf zu erstürmen, der eigent¬ 
lich nur mehr ehrenhalber gehalten wurde. Die wackeren Verteidiger 
machten dem Feinde jeden Fußbreit Bodens streitig. Erst als die Ver¬ 
teidigungsanlagen durch eine Minensprengung und durch überwältigende 
Artilleriewirkung in einen Schutthaufen verwandelt worden waren, räumte 
die dezimierte Besatzung am 19. März den unhaltbaren Posten. Von den 
l tapferen Verteidigern — dem zu Fuß formierten DR. 11, dann je einer 
Kompagnie der SB. 8 und 12 und einer Landsturmbatterie — wurde ein 
Teil auf das Südufer überschifft; die Masse unter dem Kommandanten 
des DR. 11, Obst. Plankh, schlug sich auf dem Nordufer zur 21. SchD. 
nach Zaleszczyki durch1). 
Bei der Südarmee wurde im Februar und im März um die auf dem 
östlichen Strypaufer bei Burkanów und Sokolów gelegenen Stellungs¬ 
teile, dann bei Kozlów und namentlich bei Cebrów (an der Bahn halben 
Weges zwischen Tarnopol und Zborów), wo auch der Minenkrieg in 
seine Rechte trat, gekämpft, ohne daß es an irgendeiner Stelle zu nen¬ 
nenswerten Veränderungen gekommen wäre. 
Die 2. Armee, namentlich aber die 1., deren Front durch den ver¬ 
sumpften Talgrund der Ikwa geschützt war, erfreuten sich fast völliger 
Ruhe und konnten sich ungestört dem Stellungsbau widmen. Nur bei 
Sapanow (nordwestlich von Kremieniec), wo eine Dammstraße über das 
versumpfte Anland der Ikwa führt, und die Russen auf dem West¬ 
ufer in einer kleinen Brückenschanze festsaßen, gab es häufig Plänkeleien, 
die schließlich in Minenkämpfe übergingen. 
Lebhafter ging es bei der 4. Armee zu, namentlich vor Olyka und bei 
Karpilowka. Die vor Olyka bestehende Spannung veranlaßte Ende März 
1) Der Nachfolgetruppenkörper des DR. 11 im österreichischen Bundesheere, die 
niederösterreichische Dragonerschwadron Nr. 3, feiert in Erinnerung an das helden¬ 
hafte Verhalten ihrer Vorfahren den 19. März als Gedenktag. (Vgl. auch H o e n, Der 
Winter 1915/16 [Schwarte, V, 198]; Feichtmeier, Nachtgefechte. Der Rück¬ 
zug der Besatzung der Schanze Uscieczko am 19./20. März 1916 [Mil. wiss. Mitt, 
Wien, Jahrg. 1926, 141 ff.]). 
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