Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Schlacht am Naroczsee 
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abzubrechen, indem er eröffnete, daß zwischen ihm und Alexejew zwei 
Angriffe vereinbart worden seien1), einer im März und ein zweiter im 
Mai. Nach Klarlegung der Verhältnisse auf dem Balkan einigte sich die 
Konferenz dann auf folgende Beschlüsse: „Die Verbündeten streben 
einen allgemeinen Angriff in möglichst naher Zeit an. Den genauen Zeit¬ 
punkt hiefür werden die Höchstkommandierenden unter sich vereinbaren. 
Die serbische Armee muß ehestens nach Soloniki überführt werden. Die 
alliierten Streitkräfte auf dem Balkan, auch die italienischen, werden die 
Gegner unter dauernder Bedrohung halten. Die dort zu unternehmenden 
Operationen werden je nach den Umständen angeordnet werden"2). 
Die in Chantilly gefaßten Beschlüsse wurden zwei Wochen später, 
am 27. und 28. März zu Paris, in einer großen Konferenz der Heerführer 
und der Staatsmänner der Alliierten bestätigt. „Einheitliches Handeln 
auf allen Kriegsschauplätzen, Einigkeit in der Führung des Wirtschafts¬ 
krieges sowie auf politischem Gebiete" waren, kurz gesagt, der Sinn der 
Vereinbarungen 3). 
Die Kampfereignisse an der Ostfront von Anfang 
Februar bis Mitte Mai 1916 
Hiezu Beilage 1 und Skizze 3 
Alexejew scheint aber entschlossen gewesen zu sein, der Konferenz 
keinen ausschlaggebenden Einfluß auf die Kriegführung Rußlands ein¬ 
zuräumen. Denn schon am 13. März, also einen Tag nach der Beratung, 
befahl er der West- und der Nordfront, a.m 18. März den schon am 
27. Februar zu Mohilew beschlossenen Angriff zu beginnen. Doch just 
am 15. März, für die russische Berechnung viel zu früh, trat Tauwetter 
ein. Dessenungeachtet hatte es bei der Durchführung des in allen Einzel¬ 
heiten vorbereiteten Angriffes, der als Voraussetzung festgefrorenen Bo¬ 
den gehabt hatte, zu verbleiben. 
Den Hauptstoß gegen die Mitte und den Nordflügel der deutschen 
10. Armee beiderseits des Naroczsees hatte eine unter dem General 
Ragosa zusammengefaßte, etwa 370 Bataillone starke Angriffsgruppe aus¬ 
zuführen. Zur gleichen Zeit, zu der bei der Westfront des Gen. Ewert 
Sturm gelaufen wurde, hatte auch Gdl. Kuropatkin, der Führer der Nord¬ 
front, von Jakobstadt gegen Poniewiez kräftig vorzustoßen und von der 
unteren Düna gegen Bausk Ablenkungsangriffe auszuführen. 
*) Walentino w, Beziehungen, 70. — 2) Ebenda, 71. 
8) Ital. Gstb.W., III., Text, 261.
	        
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