Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Abgabe des deutschen XXIV. Reservekorps 
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bände aufzufüllen vermochte. Um so wichtiger war es, der Ostfront durch 
nachdrücklich betriebenen Stellungsbau jenen Grad an Widerstandskraft 
zu verleihen, dessen sie bedurfte, um allfällige, zugunsten der Italiener 
unternommene Entlastungsangriffe verläßlich abwehren zu können. 
Bei der schon oben erwähnten Besprechung zwischen Conrad und 
Falkenhayn war auch vereinbart worden, daß mit Rücksicht auf die Mög¬ 
lichkeit russischer Entlastungsangriffe zugunsten der Franzosen oder der 
Italiener gegen den Südflügel der öst.-ung. Ostfront die deutschen Trup¬ 
pen der Armee Bothmer in Ostgalizien zu verbleiben hätten. Dagegen 
wurde unter Hinweis auf die Unmöglichkeit, bei dem bevorstehenden 
Tauwetter in den vielfach versumpften Gebieten Wolhyniens größere 
Operationen zu unternehmen, die Entbehrlichkeit des vom Gdl. v. Gerok 
befehligten XXIV. RKorps (deutsche l.u. 22. ID.) in Erwägung gezogen. 
Bereits am 6. Februar, eine Woche vor Verlegung der DOHL. von 
Pleß nach Mezières, bat Falkenhayn um Rückgabe des Korps Gerok. Da 
wegen der in Ostgalizien und in der Bukowina noch bestehenden Span¬ 
nung keine Truppen der Ostfront für die Ablösung verfügbar waren, 
wurde am 7. die eben aus Serbien an der Save angelangte k. u. k. 53. ID. 
(17. GbBrig. und 23. LstGbBrig.) über Kowel zur Heeresgruppe Lin¬ 
singen geführt. Die Truppen dieser Division mußten die in der Ebene 
nicht benötigte Gebirgsausrüstung auf dem Balkan zurücklassen; die 
beiden Brigaden hatten daher in Hinkunft die Bezeichnung 128. und k. u. 
127. LstlBrig. anzunehmen. Am 3. März begann der Abtransport der 
deutschen 1. ID. an die Westfront, dem Mitte des Monats auf neuer¬ 
liches Ansuchen Falkenhayns auch jener der 22. ID. und des General- 
kmdos. des XXIV. RKorps folgte. Das k. u. k. Korps Gdl. Fath und das 
Kavalleriekorps des GdK. Freih. v. Hauer traten nunmehr unter den 
unmittelbaren Befehl des Heeresgruppenkmdos. Linsingen. 
In diesen Tagen wurde zwischen den beiden Heeresleitungen auch 
die Verwendung türkischer Truppen an den mitteleuropäischen Fronten 
erörtert. Der Vizegeneralissimus Enver Pascha hatte der DOHL. vier 
Divisionen angeboten, denen später noch zwei weitere folgen sollten. GO. 
Conrad, am 14. März von Falkenhayn um seine Meinung befragt, hielt die 
türkischen Kräfte für den Fall eines Beitrittes Rumäniens zur Entente 
für eine sehr begrüßenswerte Verstärkung der Bulgaren. Hiezu sollten 
die Türken in Thrazien verbleiben. Conrad konnte um so eher bei seinem 
die Verwendung der ottomanischen Divisionen in Mitteleuropa ablehnen¬ 
den Vorschlage bleiben, als wenige Tage später das deutsche Alpenkorps 
aus Mazedonien auf den französischen Kriegsschauplatz abbefördert
	        
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