Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Wechselvolles Fechten am Nordhange des Suganatales 
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kannte man stärkere Bewegungen bei Caldonazzo, obwohl dort die 
Straßen mit Schilfmatten gut maskiert waren. Zur Vergeltung für das 
dorthin gerichtete Artilleriefeuer schössen die öst.-ung. Batterien auf 
Borgo und Marter. 
Obst. v. Sioninka, der Kommandant des Grenzabschnittes 6, verfügte 
Ende März über das KSchR. I, das Radfahrbataillon Mjr. Edi. v. Schönner, 
das k.k.LstlBaon. 164 und eine Kaiserjägerstreifkompagnie, dann über etwa 
2000 Standschützen, die den Bataillonen von Kaltem, Zillertal, Reutte II, 
Meran, Bludenz und Rattenberg angehörten, endlich über zwei selb¬ 
ständige Maschinengewehrkompagnien und neun Batterien. Weiters hatten 
in diesem Abschnitt in jüngster Zeit sechs Gebirgsbatterien und vier 
10.4 cm-Kanonen der 11. Armee Stellung genommen. Am 25. März 
wurde der Grenzabschnitt, der von der Cima Vezzena bis zur Kreuz- 
spitze reichte, dem XVII. Korps mit dem Bemerken unterstellt, daß die 
seinerzeitige Verwendung des Korps nicht in diesem Räume gedacht sei. 
Die Truppen der um Pergine versammelten 18. ID. hatten dem Feinde 
verborgen zu bleiben. Die zur Formierung der Kaiserschützendivision 
geplante Ablösung des KSchR. I. sollte durch andere der Tiroler Ver¬ 
teidigung entnommene Einheiten erfolgen. Hiezu wurden das Reserve¬ 
bataillon III/37 sowie 4 Landsturmkompagnien und das oberösterreichi¬ 
sche freiwillige Schützenregiment, das allerdings nur aus 6 Kompagnien 
bestand, nach Pergine dirigiert. 
In den ersten Apriltagen schickte sich die italienische 15. ID. wieder 
zur Gewinnung der Zone Glockenturm—S. Osvaldo—Mt. Broi an. Nach 
kräftigem Artilleriefeuer griffen am 4. vormittags etwa drei Bataillone 
die Feldwachen auf dem Mt. Broi und bei Votto an und drückten sie um 
ein Geringes zurück. Alsbald warfen die Kaiserschützen den Feind wieder 
aus den Vorpostenschanzen hinaus. Starke Truppenanhäufungen bei Ron- 
cegno, der Anmarsch von Verstärkungen gegen Votto, das vereinigte 
schwere Artilleriefeuer gegen den Mt. Broi sowie die am 5. wiederholten 
Angriffe des Feindes ließen sein Vorhaben nicht mehr bezweifeln. Die in 
Aussicht genommene Ablösung der Kaiserschützen wurde aufgeschoben, 
Teile der 18. ID. in Bereitschaft gehalten. Die feindliche Artillerie ver¬ 
dichtete ihr Feuer gegen den Rücken von S. Osvaldo bis zur Larganza- 
schlucht, in den Morgenstunden des 6. April trommelte sie unablässig, 
dann griffen etwa zwei Bataillone an. Die Vorposten, zwei Kaiser¬ 
schützenkompagnien, durch die Artillerie kräftigst unterstützt, hielten 
sich wacker trotz ernster Verluste. Sie wiesen vier Stürme ab und be¬ 
setzten dann, eine Feldwache bei S. Osvaldo zurücklassend, die etwas
	        
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