Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Vonbank dringlich erbetenen Reserven aus eigener Kraft aufbringen zu 
können. Dessenungeachtet hielt es das Landesverteidigungskmdo. für 
nötig, der durch die Verzögerung der großen Offensive entstandenen Lage 
Rechnung tragen zu müssen und zur Sicherung der geschwächten Landes¬ 
verteidigung Reserven zu beschaffen. Das Heeresgruppenkmdo. will¬ 
fahrte der Bitte und befahl am 27. die Überführung der eben für die 
3. Armee nordwestlich Bozen ausgeladenen k. u.k. 21. GbBrig.1) in das 
Pustertal; doch kam es hier erst in der zweiten Hälfte des Mai wieder 
zu Kämpfen. 
Im entfernteren Zusammenhange mit den Kämpfen um den Col di 
Lana stiegen am 30. April etwa zwei Alpinikompagnien zum Marmolata- 
gletscher hinauf und brachten einen kleinen Posten auf dem linken Flügel 
des Rayons IV zu Fall. Da sich die Italiener damit zufrieden gaben, konnte 
FML. Edi. v. Scholz die beabsichtigten Gegenmaßnahmen unterlassen. Die 
ihm zu Gebote stehenden Kräfte — Anfang April waren es 71/2 Land¬ 
sturmbataillone und 2470 Standschützen — reichten gerade noch hin, um 
die wichtigsten Sättel in den Fassaner Alpen besetzt zu halten. Aber die 
den Italienern wahrscheinlich nicht verborgen gebliebene Anwesenheit der 
48. ID. im Fleimstale hielt sie davon ab, jenes Unternehmen zu beginnen, 
das Cadorna im Winter eindringlich empfohlen hatte (S. 153). 
Das Gesamtergebnis der von den Italienern im Frühjahr gegen die 
Abwehrfronten der Tiroler Landesverteidigung unternommenen Angriffe 
war nicht bedeutend. Das Heeresgruppenkmdo. hatte frühzeitig den 
Zweck der Unternehmungen erkannt, so daß nur fünf Bataillone von 
ihrer ursprünglichen Bestimmung dauernd abgelenkt worden waren. 
Die Ereignisse am Isonzo und an der Kärntner Front 
bis Mitte Mai 
Hiezu Beilage 8 sowie Skizze 2 
Die seit dem 25. März unmittelbar der Heeresleitung unterstellten 
Führer der 5. und der 10. Armee waren vier Tage vorher von der Bil¬ 
dung der Angriffsgruppe in Kenntnis gesetzt worden. Als zu Ende des 
Monats der Beginn der großen Unternehmung für Anfang April in 
Aussicht genommen wurde, hatten die beiden Armeeführer den Auftrag 
x) Die 21. GbBrig. bestand aus den Bataillonen: V/bh. 1, V/bh.2, II/SchR.5, V/Sch- 
R. 37 und dem bh. FJB. 3, sowie aus der 1/i 5. Schw. DR. 6. Das Rayonskmdo. stellte 
sie geteilt den beiden Frontbrigadieren zur Verfügung.
	        
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