Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Besatzung des Rayons Pustertal 
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an den Rand der Verzweiflung führte und sich nach den Aussagen italie¬ 
nischer Gefangener sogar in Auflehnung gegen die Führer äußerte. 
Die Sprengung des Col di Lana 
H i e 2 u Skizze 12 des III. Bandes 
Ähnlich wie den Rayon III griffen die Italiener auch die Südtiroler 
Ostfront an zwei weit voneinander abstehenden Stellen an, in der Val 
Sugana und in den Dolomiten. Die Angriffe in der Val Sugana zeitigten 
bedeutende Folge Wirkungen auf die Gestaltung der österreichischen Offen¬ 
sive aus Südtirol. Ihrer wird im Zusammenhang mit dieser zu gedenken 
sein. Jene in den Dolomiten stießen auf die Verteidiger des Rayons V, der 
vom FML. Ludwig Goiginger, dem Kommandanten der „komb. Division 
Pustertal" (96. IBrig., Obst. Vonbank und 56. GbBrig., GM. Eccher ab 
Echo) befehligt wurde. Im März hatte diese Division eine wesentliche 
Umstellung und eine erhebliche Verminderung der Kräfte erfahren. Von 
den Kaiserjägern, deren Masse zum XX. Korps abging, blieben nur drei 
Bataillone und einige Streifkompagnien. An Stelle des KSchR. III kam 
das SchR. 36, doch verzögerte sich die Ablösung wegen der Lawinen¬ 
gefahr1). Einen keineswegs vollwertigen Ersatz boten drei sogenannte 
„Trachombataillone", in deren Reihen alle mit der gefährlichen Augen¬ 
krankheit behafteten Leute des ganzen Heeres zusammengezogen worden 
waren. Landsturm, dem 3000 tapfere Standschützen zur Seite standen, 
bildete die Mehrheit der Besatzung in dem rund 70 km ausgedehnten 
Rayon, dessen wichtigste Bastionen von den zurückgelassenen Kaiser¬ 
jägern besetzt blieben. Erschien die Verminderung der Zahl nach wohl 
nicht auffallend — man meldete in der Kriegsgliederung vom 1. April 
20 Bataillone —, so war doch eine nicht unerhebliche Minderung der 
physischen und moralischen Widerstandsfähigkeit eingetreten. Zudem 
hatte die Abgabe mehrerer leichter und fast aller schwerer Batterien zu 
einer empfindlichen Schwächung geführt. 
Das Ziel des italienischen IX. Korps, das unverändert, links mit 
der 18., rechts mit der 17. ID., in der Front stand, war nach wie vor die 
1) Dieses ostgalizische Schützenregiment gehörte organisatorisch zur 43. Schützen¬ 
division. Als fünftes Regiment dieser Division wurde es wiederholt von ihr abgetrennt 
und kam derart auch in die Dolomiten. Die Ruthenen des Regimentes vermochten sich in 
dem ihnen ungewohnten Hochgebirge nicht so bald zurechtzufinden.
	        
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