Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Verteidigungsstellungen der Italiener 
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sehen dem See und der Furche Terragnolo—Borcolapaß—Posina bestand 
die erste Zone aus mehreren Linien, von denen die über den Altissimo, 
die Coni Zugna und den Col Santo verlaufende die Hauptstellung bildete. 
Die weiter vorgezogenen Stellungen waren feldmäßig ausgebaut und 
weder gut gelegen, noch besonders widerstandsfähig. Die zweite Zone 
war entlang der Reichsgrenze errichtet worden; die dritte bestand aus den 
Festungswerken von Rivoli—Verona. 
Im Abschnitt von der genannten Furche bis zum Asticotale waren die 
erste und die zweite Zone ineinander verschmolzen. Mehrere Ketten 
äußerst starker, zum großen, Teil schon vor dem Kriege begonnener Be¬ 
festigungen, wie die Werksgruppe Mt. Toraro—Mt. Campomolon, konn¬ 
ten dauernden Widerstand verbürgen. Im folgenden Abschnitte bis zum 
Steilabfalle zur Brenta lösten sich wieder die Zonen in eine erste Reihe 
starker Anlagen, die über den Costesin- und Marcairücken gelegt war, 
und in eine zweite, sehr feste Stellung, die durch die Panzerwerke Cima 
di Campolongo1) und Mt. Verena sowie durch die Befestigungen bei der 
Porta di Manazzo gekennzeichnet wurde. In den beiden zuletzt genann¬ 
ten Abschnitten ergaben die Sperrgruppe „Agno—Posina" und die Bauten 
älterer Zeit südlich und östlich der Assaschlucht die dritte Zone, die, 
beim Mt. Kempel östlich abbiegend, einer unüberwindlichen Festungs¬ 
mauer glich. Sollte sie dennoch überwunden werden, so gab eine Flügel¬ 
stellung, "die in der Gegend von Asiago von der dritten Linie abzweigte 
und östlich an die Sperrgruppe „Brenta—Cismon" anschloß, neuen Halt. 
Im Suganaabschnitt, der bis über den Cismonfluß reichte, sollten 
gemäß den Berichten des 1. Armeekmdos „sieben" Linien hintereinander 
bestehen. Über die Linienführung, die technische Ausgestaltung und die 
Besetzung dieser Stellungen herrschten ernste Meinungsverschiedenheiten 
unter den Führern. Cadorna war damit nicht einverstanden, daß man den 
Hauptwiderstand in der Linie Armenterra—Borgo—Salubio einrichtete; 
es sollte vielmehr die Linie Ospedaletto—Cimon Rava gewählt und nach¬ 
drücklich befestigt werden. Als er jedoch im April zum ersten Male Ge¬ 
legenheit fand, das Suganatal zu besuchen, mußte er feststellen, daß in 
Wirklichkeit außer den vordersten Stellungen nicht viel mehr vorhanden 
war, als die buntfarbigen Linien in der vorgelegten Karte2). Ein Blick 
auf die Beilage 9, die in großen Zügen jenes Bild wiedergibt, das von 
österreichischer Seite dank der Erkundung und der mit Scharfsinn be- 
i-) Beilage 11 bringt ein Lichtbild dieses Werkes und als Beispiel für eine Tal¬ 
sperre auch jenes von Casa Ratti. 
2) C a d o r n a, La guerra, I, 187.
	        
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