Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
quartier Ende März in Bozen aufschlug, wo am 25. März auch das Heeres- 
gruppenkmdo. eintraf, während das 11. Armeekmdo. am 20. März von 
Bozen nach Trient übersiedelt war. 
Die früher nördlich von S. Michele ausgeladenen Heereskörper der 
11. Armee rückten indessen südwärts. Aber erst Ende März wurde das 
Straßenstück Zambana—Trient und damit eine zweite durchlaufende 
Straßenverbindung im Etschtale fertiggestellt. Auch der unterbrochene 
Ausbau der Seilbahnen machte jetzt wieder gute Fortschritte (Beilage 7). 
Mit Aufbietung aller Kraft suchte man nun die Verzögerungen im Artil¬ 
lerieaufmarsch wettzumachen. So unlieb es den Führern auch sein mochte, 
sie mußten neben den zahlreichen angestellten Arbeiterabteilungen und 
den Frontreserven auch ganze Kampfbataillone anweisen, auf den Hoch¬ 
flächen Schnee zu schaufeln und den Kanonieren zu helfen. Eine ge¬ 
waltige Leistung wurde vollbracht1). 
Am 20. März übernahmen das VIII. Korps den Grenzabschnitt vom 
Biaenarücken bis Serrada, dieses inbegriffen, das XX. Korps den Ab¬ 
schnitt östlich davon bis zum Torrente Astico, das III. Korps den an¬ 
schließenden bis zur C. di Vezzena. Der Grenzabschnitt 6, der über die 
Val Sugana hinweg bis hinauf zum Kreuzspitz reichte, trat unter den 
unmittelbaren Befehl des 11. Armeekmdos. 
Die Ablösungen in den übernommenen Frontteilen verzögerten sich 
durch Schneeverwehungen. Sie wurden zum Teil auch absichtlich hinaus¬ 
geschoben, weil man vermeiden wollte, daß der Feind die Veränderungen 
frühzeitig wahrnehme. Aus dem gleichen Grunde sollte auch die Bereit¬ 
stellung der Stoßkräfte auf den Hochflächen erst möglich kurz vor 
Beginn der Schlacht erfolgen. Nun war aber dieser Zeitpunkt sehr in 
*) Bis zum 17. März waren erst sechs schwere und eine Gebirgsbatterie neu in 
Stellung gegangenj am 10. April waren es 68 schwere, 50 Feld- und 47 Gebirgs- 
batterien, weiters eine 38 cm-Haubitze, die über Calliano und Folgaria auf ihren 
1400 m hoch gelegenen Standplatz nahe dem Werk Lusern gebracht worden war, und 
eine 42 cm-Haubitze, die nicht ohne Fährnisse über die Friccastraße in einer Stellung 
etwa 2 km südlich vom Mt. Rover in einer Seehöhe von 1250 m auffuhr. Ein be¬ 
sonderes Glanzstück war auch der Transport einer schweren 10.4 cm-Kanone auf 
den steilen Vezzenagipfel (1900 m) zu dieser Jahreszeit. In den nächsten Tagen 
wurden dann rasch hintereinander je eine 42 cm-Haubitze bei Calliano und bei Levico 
sowie die 35 cm-Kanone bei Calceranica eingebaut. Mitte April waren auf die Hoch¬ 
flächen rund 10.0001 Munition und mehr als 30001 technisches Material befördert. 
An Verpflegung waren in Calceranica, Folgaria, Lavarone, Pergine und Trient über 
270 Divisionsverpflegstage bereitgestellt, das heißt der Lebensunterhalt für Mann und 
Pferd von 9 Divisionen für 30 Tage.
	        
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