Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
die materielle Vorbereitung der ganzen Kriegshandlung, der Artillerie¬ 
aufmarsch und die Versammlung der 3. Armee mochten wohl den Zeit¬ 
raum. bis etwa Ende März in Anspruch nehmen. Als Grundbedingung 
für den Erfolg und daher auch für den Beginn des Angriffes erachtete 
das AOK. die volle Feuerfähigkeit der Artillerie und mindestens die 
volle Operationsbereitschaft der 11. Armee. 
Plangemäß sollten zuerst alle Gerät- und Artillerie transporte an¬ 
rollen. Da jedoch das Einreihen dieser zu verschiedenen Zeiten marsch¬ 
bereiten und von den mannigfaltigsten Ausgangspunkten kommenden 
Züge Lücken in der Kette ließ, wurden alsbald auch Truppen und 
Trains der 11. Armee herangefahren. Diese zur zweckvollen Aus¬ 
nützung der Aufmarschkraft getroffene Ordnung brachte jedoch den 
Nachteil mit sich, daß die derart eingeschobenen Heereskörper, Befehls¬ 
stellen und Anstalten (57., 3. und 59. ID., VIII. Korpskmdo., Korps¬ 
train VIII und III sowie die 48. ID.) nicht geschlossen eintrafen, und 
daß ihre Ausladung in den Raum nördlich von S. Michele verlegt werden 
mußte, von wo sie später zu Fuß in die ihnen zugewiesenen, südlicher 
gelegenen Räume abrückten, um der 3. Armee Platz zu machen. Die ersten 
Teile der 48. ID. sammelten sich hiebei gemäß den Entschlüssen des 
11. Armeekmdos. (S. 180) imFleimstal. Der Transport der Masse des vom 
Isonzo anrollenden III. Korps und der 18. ID. sollte erst nach Abwicklung 
der eben geschilderten Bewegung, etwa vom 10. März an, unmittelbar 
in den Sammelraum der 11. Armee südlich von S. Michele erfolgen. Daran 
anschließend wollte man die 3. Armee in den nördlich dieses Ortes ge¬ 
legenen Räumen versammeln. Auf diese Art hoffte man, die auftretenden 
Reibungen zu überwinden und den im räumlich sehr beschränkten Etscih- 
tale außerordentlich schwierigen Aufmarsch doch zeitgerecht durch¬ 
führen zu können. 
Da trat ein Hindernis auf, dessen man nicht Herr zu werden ver¬ 
mochte — schlechtes Wetter. Gerade Mitte Februar, mitten im Beginn 
der Vorbereitungen, setzte der bis dahin außergewöhnlich milde Winter 
mit allen Unbilden ein; unablässig, insbesondere vom 1. März an, fiel 
dichter Schnee. Dies verursachte Störungen und Unfälle auf den Eisen¬ 
bahnen und setzte ihre Leistung wesentlich herab. Bis zum 10. März waren 
von den errechneten 1500 Transportzügen erst 500 in Südtirol einge¬ 
laufen. Jede Tätigkeit in den Ausladestationen war sehr erschwert; Güter 
verdarben in der Nässe. Ein andauernder Kampf mit den Elementen 
mußte geführt werden, um die Straßen für den Artillerie auf marsch frei¬ 
zulegen. In tiefem Schnee stapften auf den Hochflächen die Artillerie-
	        
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