Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Frage des Einsatzes der beiden Angriffsarmeen 
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sargung in den Vordergrund. Die drei Straßen über das Gebirge würden 
nicht hinreichen; die 11. Armee bedürfe zur Erhaltung ihrer Operations¬ 
fähigkeit nach dem Heraustreten in die Ebene einer Bahnlinie. Diese 
Forderung bedinge, schon beim ersten Ansetzen der Kräfte auf möglichst 
frühzeitige Besitznahme des Brentatales Bedacht zu nehmen. 
„Aber auch die taktischen Rücksichten", berichtete das Kommando 
der Südwestfront, „verweisen auf eine breitere Gliederung der Angriffs¬ 
gruppe unter Einbeziehung der Val Sugana. In dem für das Ansetzen der 
Hauptkraft gegebenen Angriffsraum von nur 20 km wird die große Über¬ 
legenheit an Kraft nicht zur Geltung kommen. Anderseits wird durch die 
geringe Frontbreite die Gefahr feindlicher Einwirkung gegen die Flanke, 
besonders beim Heraustreten aus dem Gebirge, wesentlich erhöht. Die 
neue Armee, welche erst hinter der 11. das Gebirge durchziehen soll, 
wird nur unter großen Schwierigkeiten helfend eingreifen können. Ver¬ 
mischungen der Verbände, Änderungen in den Befehlsverhältnissen wer¬ 
den unvermeidlich." Erzherzog Eugen schlug daher vor, beide Armeen 
von Haus aus nebeneinander einzusetzen; die eine, sieben Divisionen stark, 
im Räume von der Etsch bis zum Suganatal, dieses ausgenommen, die 
andere, zunächst aus zwei Divisionen gebildet, durch das Tal und dessen 
nördliches Anland etwa bis zur Linie Castel Tesino—Fonzaso. Das Gelände, 
durch den Steilabfall südlich der Brenta deutlich in zwei Teile geschieden, 
spräche für diese Teilung der Armeebereiche. Des weiteren wurde betont, 
daß sich für den sehr wesentlichen Anfangserfolg bei der Suganagruppe 
der große Vorteil eines Flankenstoßes aus dem Fleimstal ergäbe, der 
große Wirkung auf die feindlichen Kräfte bei Borgo erwarten ließe. Die 
später eintreffenden fünf Divisionen würden je nach der Kampflage und 
je nach Bedarf vom Heeresgruppenkmdo. entweder der Suganaarmee 
oder der 11. Armee zugewiesen werden. Das Heeresgruppenkmdo. könne 
durch einheitliche Leitung beider Armeen seinen Einfluß auf die Führung 
des Durchbruches ausüben. Im Falle nur die 11. Armee den Durchbruch 
ausführe, müsse die Durchführung dem Armeekmdo. überlassen bleiben. 
Das Heeresgruppenkmdo. wäre dann nur eine unnütze Zwischenstelle 
zwischen der Heeresleitung und der 11. Armee. 
Das AOK. nahm diesen vom lebhaften Eifer des Kommandos der 
Südwestfront Zeugnis gebenden Bericht zur Kenntnis und antwortete 
ausweichend, es würde jetzt durch eine Ergänzung seiner für die Durch¬ 
führung der Aufgabe volle Freiheit lassenden ersten Weisungen der wei¬ 
teren Entwicklung der Dinge nur vorgreifen. Die im großen gegebene 
Raumbegrenzung für die 11. Armee schließe nicht aus, daß auch nördlich
	        
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