Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Ergebnislose Angriffe der italienischen 3. Armee 
171 
Übergang über den Isonzo zu versuchen oder wenigstens die kleine Schot¬ 
terinsel bei dem eben genannten Orte zu besetzen. Das XIII. Korps sollte 
einzelne, im Angriffsbefehl näher bezeichnete Grabenstücke nehmen und 
das VII. Korps die vorspringenden Teile der öst.-ung. Stellungen östlich 
von Selz und an der großen Straße bei Bagni (östlich von den Adria- 
werken) gewinnen. Zu Täuschungszwecken sollte der Kampf mit kleinen 
Vorstößen und Unternehmungen am 8. März eingeleitet werden. 
Am 11. März begann die italienische Artillerie an der ganzen Front 
ein lebhaftes Feuer aller Kaliber gegen die öst.-ung. Kampfstellungen 
und die Anmarschstraßen zu richten, das trotz unsichtigen Wetters 
nachtsüber und am folgenden Tage fortgesetzt wurde, während Sto߬ 
trupps die Hindernisse vor unseren Gräben zu zerstören versuchten. 
Erst am 13. kam es zu örtlich begrenzten, mitunter heftigen und bis zum 
Handgemenge geführten Teilangriffen der italienischen Infanterie an 
den altgewohnten Brennpunkten der Front. 
Während es beim VI. Korps nur einem einzigen Bataillon gelang, 
am 14. in einem schmalen Grabenstück auf der Höhe 184 beiLucinico 
vorübergehend einzudringen, griff das XI. Korps auf der Karsthoch¬ 
fläche zäher an. Den stärksten Angriff führten am 13. März etwa sechs 
bis acht Bataillone der 21. ID. bei S. Martino, wo sich das erprobte 
k. u. k. IR. 46 gegenüber sechs durchgeführten Sturmangriffen siegreich 
behauptete. Am gleichen Tage griffen die Italiener noch bei Selz, am 14. 
bei der Wegkote 111 östlich von Polazzo, am 15. nächst der Höhe197 
westlich von S. Martino und am 16. südöstlich von Peteano mit Gruppen 
von Bataillons- bis Regimentsstärke an. Sämtliche Vorstöße scheiterten 
völlig und mögen dem Feinde namhafte Opfer gekostet haben. 
Bei der italienischen 2. Armee führten die vom Armeekmdo. befoh¬ 
lenen Angriffe zu keinem Erfolg (S. 159). 
Mit dem 16. März kann das von den Italienern unter bedeutendem 
Aufwand von Schießbedarf ins Werk gesetzte Unternehmen als beendet 
betrachtet werden1). Diese Angriffe wurden, obwohl sie an keiner Stelle 
den Charakter eines einheitlichen Großkampfes annahmen, als „fünfte 
Isonzoschlacht" bezeichnet, wohl hauptsächlich aus dem Grunde, um 
dem Feinde die eigene Auffassung der Märzkämpfe als eine ernst zu 
nehmende „Schlacht" vorzutäuschen und damit im Zusammenhange das 
Abgehen der eigenen Kräfte vom Isonzo unglaubwürdig zu machen. 
Als weitere Verschleierungsmaßnahme wurde ein Zuzug von Trup- 
1) Die Verluste der italienischen 3. Armee in dieser Zeit betrugen 83 Offiziere 
und 1800 Mann; die Verluste der k. u. k. 5. Armee 485 Tote und 1500 Verwundete.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.