Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Vermehrung der schweren Geschütze und der Minenwerfer 
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etwa verzehnfacht. Die Vermehrung der Belagerungsartillerie erfolgte 
nicht bloß durch Neuerzeugungen und Lieferungen der Verbündeten, 
sondern auch durch weitestgehende Heranziehung der Armierung aller 
festen Plätze und überzähliger Geschütze der Marine. Für die Bedienung 
der vielen schweren Batterien wurde auch die Festungsartillerietruppe um 
rund 250 Kompagnien vermehrt. 
Die Formen, die der Krieg gegen den zähen Verteidiger dem an¬ 
greifenden italienischen Heere aufgezwungen hatte, erforderten den Aus¬ 
bau der für den neuzeitlichen Stellungskampf unentbehrlichen Minen- 
werferformationen. Italien war mit 200 improvisierten Minenwerfern in 
den Krieg getreten. Die Heeresleitung nahm deshalb im Winter 1915/16 
einen umfassenden Ausbau des „Bombardierkorps" vor und verfügte bis 
zum Ende des Jahres 1916 über 2062 Minenwerfer (von 58 bis 240 mm 
Kaliber), die in Sektionen und gemischte Gruppen gegliedert waren. 
Die über den Winter ins Hinterland verlegte Kavallerie, von der 
in der Front nur die Maschinengewehrabteilungen und bei jedem Korps 
eine Schwadron verblieben waren, wurde um 22 Schwadronen vermin¬ 
dert; im Februar ließ die Heeresleitung alle vier Kavalleriedivisionen für 
den künftig beabsichtigten Einsatz in der Front zu Fuß formieren. Aber 
schon gegen Ende des Monats Mai wurden zwei der Reiterdivisionen 
wieder beritten gemacht. 
Neben den Kampftruppen wurden bei der großen Ausgestaltung des 
Heeres auch alle technischen Truppen und Sonderdienste erheblich ver¬ 
mehrt, manche überhaupt erst neu geschaffen. Unter anderem wurden 
161 neue Sappeurkompagnien aufgestellt. Die Kraftfahrtruppe des Heeres 
hatte 10.000 Lastkraftwagen, 900 Personenwagen, 4000 Krafträder und 
570 Traktoren in Verwendung. 
Das erste Ausbauprogramm für das zu Kriegsbeginn 15 Flieger¬ 
staffeln mit zusammen 75 Flugzeugen zählende italienische Fliegerkorps 
sah bis Juni 1916 eine Vermehrung auf 45 Staffeln vor. Ende Mai standen 
bereits 279 neue Flugzeuge an der Front. Bei Ablauf des Jahres 191é 
sollte die Gesamtzahl aller Flugzeuge nach dem zweiten Ausbauprogramm 
1195 Maschinen betragen, von denen 370 im Dienst zu stehen hatten. 
Neun Fliegerschulen vermittelten die Ausbildung der Fliegertruppen. 
Die Zahl der Lenkluftschiffe stieg im Jahre 1916 auf 10, von denen 
jedoch nahezu die Hälfte abgeschossen wurde, worauf man den Rest nur 
mehr im Hinterland verwendete. 
Ganz ausgezeichnet wurde die Fliegerabwehr eingerichtet. Ihr 
standen im Jahre 1916 22 Fliegerabwehrbatterien, 315 einzelne Geschütze,
	        
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