Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegs theater bis Mitte Mai 1916 
Überaus umfangreich war der Ausbau der Maschinengewehrforma¬ 
tionen. Die Erzeugung dieser wichtigsten Waffe der Infanterie, die bis¬ 
her vernachlässigt gewesen war, wurde in größtem Stile von der italieni¬ 
schen Industrie aufgenommen. Trotzdem reichte die Inlandserzeugung 
nicht aus. Es mußten umfangreiche Bestellungen an Frankreich, England 
und Amerika vergeben werden. Während das italienische Heer bei Kriegs¬ 
beginn nur über 309 Sektionen mit 618 Maschinengewehren verfügt hatte, 
waren bis Ende 1916 schon 4478 Gewehre vorhanden und die Aufstellung 
von Maschinengewehrkompagnien bei jedem Bataillon durchgeführt. 
Weiters wurden bis zum August 1916 etwa 500 Sektionen, bis Ende 1916 
rund 1000 Sektionen leichter Maschinengewehre (Maschinenpistolen) ein¬ 
geführt. Auch bei der Kavallerie wurden 11 Maschinengewehrschwadronen 
aufgestellt. Neu war die Schaffung von 6 Abteilungen Panzerkraftwagen, 
die mit Maschinengewehren bewaffnet waren. 
Nicht minder eifrig wurde der Ausbau der Artillerie betrieben. Die 
Vermehrung an Feldbatterien blieb zwar mit nur 19 neuaufgestellten 
leichten Batterien unter dem Maß des Notwendigen, was aber durch den 
starken Ausbau der schweren Feldartillerie und des Belagerungsartillerie¬ 
parkes weit aufgewogen wurde. Durch den Verlust von 8 leichten Feld¬ 
batterien, die Abgabe von 6 Feldbatterien nach Lybien und von 36 Bat¬ 
terien für die Fliegerabwehr verminderte sich die Zahl dieser Artillerie¬ 
verbände derart, daß bei Vermehrung der Anzahl der Infanteriedivi¬ 
sionen im Jahre 1916 nur mehr 28 leichte Feldgeschütze auf jede Division, 
gegenüber 41 Geschützen im Jahre 1915, entfielen. 
Die Gebirgsartillerie erhielt im Jahre 1916 einen Zuwachs von 25 
neuen Batterien. Die tragbare Feld artillerie, die sich auf dem schwierigen 
Gelände des Kriegsschauplatzes besonders bewährt hatte und gegenüber 
der Gebirgsartillerie weniger Tragtiere benötigte, was bei dem Pferde¬ 
mangel sehr ins Gewicht fiel, wurde um 56 neue Batterien vermehrt. 
Stark fiel der Ausbau der schweren Artillerie des Feldheeres ins 
Gewicht. Ihr Stand erhöhte sich von 28 Batterien mit 112 Geschützen bei 
Kriegsausbruch bis zum Sommer des Jahres 1916 auf 98 Batterien mit 
392 Geschützen.1) Den größten Zuwachs hatte die Belagerungsartillerie 
aufzuweisen. Von 46 Batterien mit 158 Geschützen (Kaliber 149 bis 
305 mm) bei Kriegsbeginn stieg die Anzahl der Batterien bis zum Ende 
des Jahres 1915 auf 333, bis zum August 1916 auf 663 (64 schwere, 399 
mittlere und 200 leichte) Batterien. Die Zahl der Geschütze hatte sich 
x) 40 Batterien 149 mm-Haubitsen, 42 Batterien 105 mm-Kanonen und 16 Batterien 
102 mm-Kanonen.
	        
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