Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
konnte die italienische Führung hoffen, den um den Preis so hoher 
Opfer gewonnenen kargen Geländegewinn auch gegen einen überlegenen 
öst.-ung. Angriff zu behaupten (siehe Skizîze 1). 
Die Verteilung der italienischen Kräfte blieb im Großen zunächst 
fast unverändert (Bd. III, Beilage 28). Die im Verlaufe der Herbstschlach¬ 
ten am stärksten hergenommenen Verbände wurden aus der Front ge¬ 
zogen; die in der ersten Linie verbleibenden Divisionen hielten ihre 
Stellungen zumeist nur mit einer Brigade besetzt, während die anderen 
Brigaden mitunter ziemlich weit hinter der Front in bequemen Rast- 
und Erholungslagern überwintern sollten. Zur Verfügung des italieni¬ 
schen Oberkommandos wurde bis Ende Dezember im Räume Codroipo 
—Udine—Cervignano eine Heeresreserve in der Stärke von etwa sieben 
Divisionen gebildet1). 
Den Schutz der Südflanke der italienischen Landfront gegen all¬ 
fällige Landungsversuche besorgten Truppen des VII. Korps im Verein 
mit kleinen Marineeinheiten (Motor- und Torpedoboote sowie Wasser¬ 
flugzeuge), die in den Lagunen von Grado günstige Stützpunkte fanden. 
Westlich der Aussamündung wurde für die ganze italienische Küste ein 
eigener Küstenschutz aus Truppenverbänden dritter Linie gebildet2). 
An der Gebirgsfront in den Julischen und Karnischen Alpen war 
alles unverändert geblieben; der harte Alpenwinter hemmte dort fast 
jede Kampftätigkeit. 
Gegen das Ende der Herbstkämpfe, im Dezember, begann die Auf¬ 
stellung und sodann die allmähliche Überführung des „königlich italieni¬ 
schen Spezialkorps für Albanien" nach Valona, das am 20. März die 
Bezeichnung XVI. Korps erhielt (S. 79). Diese Maßnahme bedeutete für 
die Hauptfront eine Verminderung um rund drei Infanteriedivisionen. 
gliederte sich jede in mehrere Linien, die vielfach aus betonierten Schützengräben, 
Stützpunkten, Unterständen, Maschinengewehr- und Beobachtungsständen mit starken 
Hindernissen bestanden. Die Tagliamentolinie war schon vor dem Kriege zum Schutze 
der Flußübergänge ausgebaut worden und hatte in den beiden Brückenköpfen von 
Codroipo und Latisana, sowie im befestigten Räume von S. Daniele—Gemona perma¬ 
nente Befestigungsanlagen mit Panzerwerken. Am Unterlauf der Flüsse waren Stau¬ 
anlagen für beabsichtigte Überschwemmungen vorbereitet. Die Stellung auf dem westlichen 
Ufer des Tagliamento war im Ausbau und erhielt besonders starke Anlagen im Ab¬ 
schnitte Mt. Simeone—Cornino—Pinzano. 
!) X. Korps (19. und 20. ID.), XIV. Korps (28. und 30. ID.), 9. ID., 10. ID., 
Grenadierbrigade, Brigade Caltanisetta und noch ein Infanterieregiment. 
2) Das Kavalleriekorps, von dem Teile bis zum Herbst im Küstensicherungsdienst 
gestanden waren, wurde im Oktober 1915 zum Überwintern ins Hinterland, teilweise 
sogar in die Friedensgarnisonen verlegt.
	        
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