Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Aufschwung der Geschützerzeugung 
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kräftig in. Schwung zu bringen. Bis Ende 1915 wurden 1847 Geschütze 
aller Kaliber erzeugt; in der ersten Hälfte 1916 kamen weitere 1428 
dazu. Zusammen mit dem ursprünglichen Friedensvorrat von 900 ver¬ 
fügte die Heeresleitung somit in dieser und in der nächsten Zeit über 
4175 Geschütze aller Kaliber für Ersätze und für Neuaufstellungen. 
Vor allem kam es — das bestätigten die Kämpfe des Jahres 1915 
immer wieder aufs neue — darauf an, die Steilfeuergeschütze ausgiebig 
zu vermehren. Aber erst in der zweiten Hälfte des Jahres tauchten die 
so sehr ersehnten neuen leichten und schweren Haubitzen in größerer 
Zahl an der Front auf. Neue Gebirgskanonen und die weittragenden 
10.4 cm-Kanonen folgten ihnen. Jetzt konnte man daran gehen, nicht 
nur die Abgänge zu ersetzen1), sondern auch alte Haubitzbatterien 
sowie überzählige Kanonenbatterien mit dem neuen 10 cm- und 15 cm- 
Haubitzgerät auszustatten. Um rascher möglichst viele neue Einheiten 
aufstellen zu können, rüstete man einzelne der grundsätzlich sechspiecig 
gedachten Feldbatterien mit nur vier Geschützen aus. In den ersten 
Monaten des Jahres 1916 traten die Umrisse der geplanten Neugliede¬ 
rung schon deutlich hervor : neugebildete 10 cm-Haubitzbatterien wurden 
zu Feldhaubitzregimentern, die schweren Feldhaubitz- und die 10.4 cm- 
Kanonenbatterien zu schweren Feldartillerieregimentern vereinigt. Schlie߬ 
lich sollte eine allgemeine Umnumerierung die Bezeichnung der Ar¬ 
tillerietruppenkörper (Feldkanonenregimenter, Feldhaubitzregimenter und 
schwere Feldartillerieregimenter) mit den Nummern der zuständigen 
Infanteriedivisionen in Übereinstimmung bringen. 
Für die Gebirgsartillerie hatte die Ergänzung auf volle 14 Regi¬ 
menter zu sechs Kanonenbatterien mit neuem Material und zwei Haubitz¬ 
batterien als erstes Ausbauziel gegolten. Es war Ende 1915 nahezu ganz 
erfüllt. Aber schon viel früher, im März, hatte sich gezeigt, daß diese 
Vermehrung bei weitem nicht genügte, daher wurde beschlossen, die 
Gebirgsartillerie auf 36 Regimenter zu je sechs Gebirgskanonen- und 
3 Gebirgshaubitzbatterien zu erhöhen. Auch damit war im Frühjahr 1916 
schon der Anfang gemacht. 
Alles in allem konnte um diese Zeit die schwerste Artillerienot 
wohl als überwunden gelten. Anfangs Mai waren bei der Feld- und 
Gebirgsartillerie 804 Batterien mit 4018 Geschützen vorhanden2). Das 
bedeutete eine Vermehrung seit Kriegsbeginn um 1408 Geschütze oder 
!) Die gesamten Abgänge bis Ende 1915 betrugen — das unbrauchbar gewordene 
Material der alten Modelle eingerechnet — rund 1000 Geschütze. 
2) Vgl. Blge. 4, Tabelle 9. 
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