Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Neugliederung des k. u. k. XII. Korps 
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zur 16. ID. zurückzusenden. Auch Woyrsch schickte der arg bedrängten 
16. ID. zwei Bataillone der bei Baranowicze bereitgestellten deutschen 
119. ID. zu Hilfe. 
Am Nachmittag schritten diese Verstärkungen entlang der Straße 
Kobrin—Sluck zum Gegenangriff, gleichzeitig faßten Reserven des stand¬ 
haltenden Beskidenkorps den russischen Einbruchskeil von Süden her in 
der Flanke. Allein feindliche Gegenstöße brachten gegen Abend das 
Vorgehen zum Stehen. GO. Woyrsch befahl für den 22., den Gegen¬ 
angriff fortzuführen. Als es tagte, wichen die Russen über die Szczara 
in ihre Ausgangsstellungen zurück. Damit war die Lage wohl wieder¬ 
hergestellt. Doch hatten die zweitägigen schweren Kämpfe dem 22.000 
Mann starken k. u. k. XII. Korps einen Verlust von mehr als 7500 Streitern 
gekostet. Davon zählte ein großer Teil zu den Vermißten der Regimenter 
31, 50 und 64, die den anstürmenden Russen nur geringen Widerstand 
geleistet hatten. 
Angesichts des Rückschlages bei Baranowicze war beim Kmdo. der 
Armee Woyrsch das Vertrauen auf den Kampfwert des XII. Korps er¬ 
schüttert worden. Darum bat FML. Henriquez die Heeresleitung, dem 
XII. Korps die Infanterieregimenter 62 und 82, die sich bei der 10. ID. 
im Verbände der 4. Armee befanden, zurückzustellen. Er wollte dafür 
die Regimenter 31, 50 und 64 abgeben, deren Ersatz zum größten Teil 
aus siebenbürgischen Rumänen bestand. Auch Gdl. Falkenhayn verlangte 
in Teschen, daß dem XII. Korps eine widerstandsfähigere Truppe als 
Ersatz zugeführt werde. GO. Woyrsch regte sogar den Gedanken an, 
das XII. Korps in reichsdeutsche Verbände aufzuteilen, um die rumänischen 
Regimenter zu stärken und zu schulen. Diesen Vorschlag lehnte der öst.- 
ung. Generalstabschef allerdings ab, doch stellte er dem XII. Korps das 
IR. 62 und das beim VI. Korps befindliche IR. 63 zurück. FML. Hen¬ 
riquez hatte dafür das IR. 50 an das k. u. k. VI. Korps abzugeben. An¬ 
fangs November ließ GO. Woyrsch das XII. Korps den Kampfabschnitt 
von Gorodiszcze übernehmen, die dort freigemachten deutschen Truppen 
(Division Bredow) wurden in dem am meisten bedrohten Abschnitt von 
Baranowicze eingesetzt. Am 3. langte das IR. 62 und gegen Mitte No¬ 
vember das IR. 63 beim XII. Korps ein. Die 35. ID. setzte sich nunmehr 
aus den Infanterieregimentern 51, 62 und 63, aus dem k. k. LstlR. 51 
sowie aus dem k. u. LstEtMaR. 3 zusammen. Die 16. ID. bestand jetzt 
aus den Infanterieregimentern 2, 31 und 64, ferner aus dem k. u. k. 
RIR. 2, wogegen die Reserveinfanterieregimenter 31 und 64 nach dem 
verlustreichen Waffengange bei Baranowicze aufgelöst worden waren. 
III 35
	        
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