Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
Am 22. November wurden der ganze Brückenkopf, insbesondere der 
Abschnitt Oslavija und die Podgora, die Brückenschanze von Lucinico 
sowie auch die Stadt Görz außerordentlich heftig beschossen1). Mäch¬ 
tige Vorstöße auf der Podgora, die von llhvorm. an bis in die späten 
Nachmittagsstunden mehrmals wiederholt wurden, schlug das vereinigte 
Abwehrfeuer blutig nieder. Bei Oslavija blieb die Lage tagsüber unver¬ 
ändert. Ein Angriff von Teilen der 4. GbBrig., der in der Nacht auf den 
23. ein noch in Feindeshand verbliebenes kurzes Frontstück südwestlich 
der Höhe-<>-188 zurückgewinnen sollte, stieß auf eben vorgehende über¬ 
legene feindliche Kräfte; sie konnten zwar zurückgeschlagen werden, 
aber das weitere Vordringen wurde unmöglich. Nach diesen nächtlichen 
Kämpfen unterblieben am 23.November weitere Angriffe auf den Brücken¬ 
kopf von Görz; die Beschießung und das planmäßige Heranarbeiten des 
Feindes an die Hindernisse hielten jedoch an. 
Am 24. früh erfolgte ein Angriff von vier Bataillonen — darunter 
schon solcher der von Tirol herangeführten Brigade Novara der 35. ID.—, 
die beiderseits der Kirche von Oslavija durchzubrechen versuchten. Sie 
wurden von den Bataillonen 11/17 und III/57 bis 8hvorm. aufgehalten 
und zum Teil im Gegenangriff in einem Stellungsstück, wo sie einzu¬ 
brechen vermocht hatten, vernichtet. Vier Offiziere und 270 Mann von 
vier verschiedenen Regimentern wurden dabei gefangengenommen, außer¬ 
dem zählte man 300 tote und verwundete Italiener vor den Stellungen 
der Abwehrbataillone. Daraufhin griff der Feind am 24. November nicht 
mehr an. 
Der Abschluß der Kämpfe bei Flava 
(18. bis 30. November) 
Seitdem die Angriffe des italienischen II. Korps bei Piava zwischen 
dem 10. und dem 12. November zurückgeschlagen waren, beschränkte 
sich die feindliche Kampftätigkeit auf die üblichen Beschießungen unserer 
Kampfanlagen und auf Plänkeleien. 
Inzwischen hatte sich mit der Wiederaufnahme der Schlacht im 
Görzischen und auf dem Karst auch der Führer des II. Korps zu einem 
letzten Offensivunternehmen entschlossen, das am 18/begann. Sein Plan 
ging dahin, mit der 3. ID. die Höhen nördlich und südlich von Paljevo 
zu nehmen und dann erst gegen den Kuk A 611 vorzurücken. Von der 
32. ID. hielten Truppenteile das rechte Isonzoufer bis Anikova besetzt, 
x) Görz wurde mit mehreren hundert schweren Bomben beworfen. In einer 
Werkstätte tötete eine 30.5 cm-Bombe 21 Landsturmarbeiter und verwundete ihrer 72.
	        
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