Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
Die Gebirgskämpfe im Spätherbst 1915 
(Mitte Oktober bis Ende November) 
Die Ereignisse an der Kärntner Front 
Hiezu Beilage 21 
Wenige Tage, nachdem Cadorna — am 1. Oktober — die beiden Isonzo - 
armeen von seinen Angriffsabsichten gegen die küstenländische Front 
verständigt hatte (S. 386), rief er auch die im Gebirge angesetzten 
Heereskörper zu „energischen Teilangriffen" auf. Zweck dieser Begleit¬ 
unternehmungen war, „den Gegner zu binden und ihn am Verschieben 
von Kräften zu hindern"1). Da zu dieser Zeit die öst.-ung. Streitkräfte 
auf dem Balkan und in Ostgalizien in heftige Kämpfe verwickelt waren 
und kaum Truppen abzugeben vermochten, ließ — nach Ansicht Ca- 
dornas — diese gespannte Lage des Gegners die italienischen Angriffe 
besonders aussichtsreich erscheinen. 
Die Karnische Gruppe (kombiniertes XII. Korps) erhielt im beson¬ 
deren den Befehl, außer den schon erwähnten Teilangriffen auch noch 
durch Artillerie die vom Nordflügel der 2. Armee im Flitscher Becken 
auszuführende Offensive zu unterstützen2). 
Der frühe Eintritt des Winters in den Bergen Kärntens sowie das 
Gleichgewicht der Kräfte, die längs des Grenzkammes vom Rombon bis 
zur Steinkaarspitze (an der Tiroler Ostgrenze) einander gegenüber¬ 
standen (Bd. II, S. 765 f.), bewirkten, daß hier wenige Tage nach dem 
Beginn der dritten Isonzo schlacht nahezu jede Kampftätigkeit eingestellt 
wurde. Einige an den bisherigen Brennpunkten der Kärntner Front an¬ 
gesetzte Ablenkungsvorstöße der Italiener waren viel zu schwach, um 
das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die am 20., 21. und 22. Oktober 
jedesmal nach mehrstündiger Artillerievorbereitung gegen die Höhen¬ 
stellungen und Übergänge im Gebiete des Mt. Peralba, auf dem Kleinen 
Pal, bei Pontafel und nächst dem Mittagskofel angreifenden italienischen 
Truppen vermochten nirgends in unsere Abwehrstellungen einzudringen. 
Sie wurden überall an den Hindernissen abgewiesen und zogen sich!, 
nachdem sie erhebliche Einbußen erlitten hatten, in ihre Linien zurück. 
In den letzten Oktobertagen brannte der Feind ohne erkennbaren Grund 
2) Ital. Gstb.W., II, Text, 549; Dokumente, 456 f. und 461. 
2) Ital. Gstb. W., II, Text, 582; Dokumente, 495.
	        
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