Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
Zur gleichen Stunde wie auf dem Mt. S. Michele schritten die 
italienischen Divisionen überall sonst an der Karstfront zum Angriffe. 
Bei der 17. ID. wehrte die in der Front stehende 33.IBrig., Obstv. Soós, 
alle Angriffe der italienischen 19. ID. ab und vernichtete die an zwei 
Stellen bis in die Kampfgräben gelangten Sturmtrupps im Nahkampfe. 
Besonders empfindlich litt der nächst der Kote 111 vorspringende linke 
Flügel dieser Division unter schwerem Flankenfeuer, das starke Opfer 
heischte und Hindernisse und Deckungen völlig zertrümmerte. 
Bei der südlich bis zum Mt. dei sei Busi anschließenden 106. LstlD. 
war der Sturm der italienischen 20. ID. in blutigen Nahkämpfen im 
großen ganzen gescheitert. Nur in den zwei mittleren Bataillonsabschnitten 
vermochten sich kleinere Trupps des Feindes einzunisten. Ein Teil der 
verlorenen Gräben konnte zurückgewonnen werden, um den Rest dauerten 
die Kämpfe auch nachts an. Die zum ersten Male an der Karstfront im 
Großkampfe fechtenden Landsturmregimenter hatten sich brav geschlagen; 
ihre verhältnismäßig großen Verluste waren auf die Unvertrautheit mit 
der diesem Kriegstheater eigenen Kampfweise zurückzuführen. 
Im ganzen hatte das k. u. k. VII. Korps schon am ersten Schlacht¬ 
tage eine Einbuße von 800 Toten, 3000 Verwundeten und 800 Vermißten 
zu verzeichnen1). 
Am Nachmittag war das Ringen an der Front des VII. Korps abge¬ 
flaut. Um die 20. HID. zur verläßlichen Behauptung ihres wichtigen 
Abschnittes zu befähigen, wurde ihr das Banater IR. 43 von der Korps¬ 
reserve zugeführt. 
Während der Nordflügel der italienischen 3. Armee den Vallone- 
abschnitt durch die Eroberung des Mt. S. Michele zu erreichen trachtete, 
sollte der Südflügel vor allem, etwa in der Linie Mt. Cosich—Debeli vrh— 
Höhe A 121, den Rand des Karstes und die Höhen bei Monfalcone und 
•östlich davon gewinnen, um durch fortgesetzten Druck von Süden her 
die Wirkung eines Zangenangriffes zu erzielen und die Räumung der aus 
der Front vorspringenden Hochfläche von Doberdò zu erzwingen. 
Vom italienischen VII. Korps war hiezu die durch eine kombinierte 
Brigade und ein Infanterieregiment verstärkte 14. ID. rittlings der Straße 
Selz—Doberdò zum Angriff gegen den Karstrand bereitgestellt. Die Divi¬ 
sion sollte mit ihrer Hauptkraft im Stirnangriff die öst.-ung. Stellungen 
durchbrechen und gegen Doberdò vorstoßen, indes die kombinierte Bri¬ 
gade in einem den südlichen Karstrand flankierenden Stoß die Höhen 
*) Erzherzog Joseph, Der Weltkrieg, wie ich ihn sah (in ungarischer 
Sprache, Budapest 1928), II, 485.
	        
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