Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Fehlschlag des Angriffes gegen den Hohen Trieb 
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gruppe noch eine Verengerung, da wegen der abnehmenden Bedeutung 
des Raumes um Lienz die Westgrenze bis an den Steinkarspitz, den Aus¬ 
gangspunkt der tirolisch-kärntnerischen Grenze, gerückt wurde. Andrer¬ 
seits kam dem Ostflügel der Armeegruppe die am 26. September er¬ 
folgte Eröffnung der Straße über den Mojstrovkapaß zugute, weil jetzt 
eine ungefährdete Zufuhr zur 44. SchD. (Abschnitt IV) möglich wurde. 
Auf Seite der Italiener blieb — entgegen den vom Armeegruppen- 
kmdo. Rohr Ende September gehegten Besorgnissen wegen eines etwaigen 
Angriffes — alles unverändert. Den Westabschnitt des als Karnische 
Gruppe (Zona carnia) bezeichneten italienischen XII. Korps bildete die 
aus je einer Infanterie- und einer Alpinibrigade, dann aus Bersaglieri- 
und Finanzwachbataillonen gebildete 26. ID.; den Ostabschnitt hielt die 
gleichfalls zu gleichen Teilen aus Infanterie und Alpini zusammengesetzte 
24. ID. besetzt. Vor der 44. SchD. standen Teile der 33. ID. und die 
verstärkte Bersaglieridivision. Allen vom Mt. Peralba bis zum Seebach¬ 
tal stehenden italienischen Truppen war im allgemeinen bloß die Be¬ 
hauptung ihrer Stellungen aufgetragen. Demgemäß hielt sich auch ihre 
Kampftätigkeit in engen Grenzen. 
In den regendunklen Nächten der zwei letzten Septembertage be¬ 
gannen italienische Abteilungen gegen den bisherigen „Friedenswinkel" 
der karnischen Front nördlich und nordwestlich von Pontafel vorzutasten, 
worauf vom 1. bis zum 6. und am 9. Oktober mehrere und zum Teile 
heftige Abend- und Nachtangriffe durch Sturmtruppen bis zu Bataillons¬ 
stärke folgten. Doch die hier im Unterabschnitt Ost der 94. ID. zum 
erstenmal in der Front eingesetzten freiwilligen Schützen und die 
übrigen Truppen vermochten den Feind zumeist schon durch Infanterie¬ 
nahfeuer zurückzuschlagen, wobei die Italiener erhebliche Verluste erlitten. 
Vor dem Abschnitte der 92. ID. räumte der Feind, durch Schnee¬ 
stürme und die Kälte des strengen Vorwinters gezwungen, einige im 
August und in den ersten Septembertagen besetzte Spitzen und Grate auf 
den Südwesthängen des Wischberges und ging auf die Höhen an der 
Reichsgrenze zurück. 
Auf österreichischer Seite hatte die Absicht, der Eroberung des 
Findenigkofls den Angriff auf den Hohen Trieb folgen zu lassen, wegen 
der Truppenverschiebungen, insbesondere wegen des späten Eintreffens 
des IR. 27, bis anfangs Oktober vertagt werden müssen. Da war aber 
die beste Zeit für Hochgebirgsunternehmungen bereits verstrichen. Der 
Vorstoß, der unter dem Schutze vorgeschobener Sicherungen von drei 
kleinen Gruppen (insgesamt fünf Kompagnien der 12. GbBrig.) gegen
	        
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