Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung Serbiens 
zum Eingreifen der Ententetruppen zu erstreiten suchte. Die bei Visegrad 
kämpfende 62. ID. — so beurteilte man damals bei der serbischeil 
Heeresleitung die Lage — drohte nach Südosten vorzustoßen und die 
Verbindungen durch den Sandzak Novipazar nach der Ostküste der 
Adria abzuschneiden. Das XIX. Korps hatte Ivanjica erreicht und war im 
Begriffe, auf Javor vorzugehen. Hier und bei Visegrad konnten dem an¬ 
dringenden Gegner nur montenegrinische Truppen, die Sandèakgruppe, 
entgegengestellt werden. Starkem Druck war auch die von Kraljevo auf 
beiden Ufern des Ibar zurückweichende serbische 1. Armee (DrinD.II 
mit der Banjagruppe am rechten Flügel, DonD.II mit der Uzice- und der 
Studenicagruppe am linken Flügel) in der Front und in den beiden 
Flanken ausgesetzt. Der Gegner drang schon in ihren Rücken gegen die 
Studenica und durch das Ribnicatal auf Usee vor. Aber noch schlimmer 
war die Lage in dem Winkel zwischen der Westlichen und der Südlichen 
Morava. Dort mußte die Belgrader Armeegruppe (SumD.I undTimD.II) 
vor den von Kruse vac vor strebenden Verfolgern das Rasinatal aufwärts 
auf Blace weichen. Dadurch sah sich die noch weiter nordöstlich befind¬ 
liche serbische 3. Armee (Branicevogruppe, DrinD.I und DonD.I) von 
Westen umgangen; sie zog sich über die Hänge des Jastrebacgebirges 
zurück. Um ihren Rücken zu schützen, verteidigte^ die Timokarmee- 
gruppe (Krajinagruppe und KombD.) die Stellungen bei Mramor mit 
dem Mute der Verzweiflung. Inzwischen zog sich aber im Süden die 
Kette der Verfolger immer enger zusammen. 
Am 8. drängten die Bulgaren bei Leskovac über die Morava (S. 288) 
und stießen in den beiden nächsten Tagen den rechten Flügel der 
2. Serbenarmee (TimD.I, SumD.II, MorD.II, Kavalleriedivision und Süd¬ 
liche Moräva-Gruppe) bis über den Pustabach zurück. Die Lage dieser 
Armee wurde noch erschwert, weil ihr Troß den über Lebane nach 
Pristina führenden Weg nicht benützen konnte und mit den Fuhrwerks- 
massen der Timokarmeegruppe und der 3. Armee im Toplicatale zu¬ 
sammenströmte. Die serbische Heeresleitung befahl der 2. Armee, bis zum 
äußersten standzuhalten, und setzte drei Divisionen (TimD.I, SumD.II 
und MorD.II) zu einem mächtigen Gegenangriff an, um die Bulgaren 
von der wichtigen Rückzugsstraße Prokuplje—Kursumlija fernzuhalten. 
Allein die Bulgaren (Nordgruppe der bulgarischen 2. Armee) suchten auch 
durch das Leskovicatal und über Kacanik in das Becken von Pristina zu 
gelangen. Die MorD.II sollte daher nach dem Vorstoß auf Leskovac 
sofort zur Verstärkung der in den neuen Gebieten fechtenden Truppen 
(BregD. und VardD., MorD.I und eine im Anmarsch befindliche kom-
	        
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