Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
dieses Tages drängten die Russen das IX. Korps auf die bewaldete Höhen¬ 
kette südlich von Ryglice zurück, wodurch auch die komb. HID. Korn¬ 
haber genötigt war, ihren rechten Flügel abzubiegen. Um das geschwächte 
Korps zu unterstützen, hielt Boroevic die im Marsch nach Osten bis Biecz 
gelangte ll.HKD. (S. 51) an und wies sie an die Befehle Králiceks. 
Am 22. hatte sich Szurmay unter ansehnlichen Verlusten russischer 
Anstürme zu erwehren und auch das IX. Korps wurde wieder hart vom 
Feinde bedrängt. Im Hinblick auf seine zusammengeschmolzenen Stände 
und den ungünstigen Gefechtsverlauf beim benachbarten III. Korps nahm 
FML. Králicek den rechten Flügel, die 10. ID., auf die Höhen süd¬ 
lich von dem Straßenstück Olpiny—Olszyny zurück. Unterdessen mar¬ 
schierte das VI. Korps mit der 45. SchD. von Groijmik gegen Biecz und 
mit der 39.HID. von Ciçzkowice gegen Zagórszany. Starker Gefechtslärm 
scholl von Norden herüber. Eben hatte sich FML. Arz entschlossen, die 
45. SchD. zur Entlastung der 10. ID., in deren Reihen bereits die 11. HKD. 
focht, einzusetzen, als der Befehl des 3. Armeekmdos. einlangte, mit dem 
ganzen VI. Korps über Olszyny in die Flanke des Feindes zu stoßen. Die 
hiezu notwendige Gruppierung beanspruchte den Rest des Tages. 
Auch das III. Korps, dessen drei Divisionen (6., 28. ID. und 22. SchD.) 
insgesamt 10.200 Feuergewehre zählten, mußte am 21. dem übermächtigen 
Drucke des Feindes nachgeben und zog während der Nacht in eine Stellung 
beiderseits von Jaslo ab. Die 4. KD. trat aus dem Befehlsbereiche des 
VII. Korps und schloß an den rechten Flügel des III. an. 
Boroevic sah nun alle seine Pläne durchkreuzt, weil die für die Rechts¬ 
verschiebung bestimmten Armeekörper in den Strudel der schweren Ab¬ 
wehrkämpfe seines Westflügels hineingezogen worden waren. Die 86.Sch- 
Brig. und das XI. Korps steckten zwischen der Biala und dem Dunajec; 
das VI. mußte dem IX. beispringen, dem schon die ll.HKD. zu Hilfe 
geeilt war. An eine Verwendung dieser Kräfte auf dem Ostflügel war 
vorläufig nicht zu denken. In Anpassung an die neue Lage und in Aus¬ 
nützung der in der Not der Stunde entstandenen Gruppierung beschloß 
der Armeeführer nunmehr am 22. nachmittags,* zwischen der Biala und 
der Wisloka vorzustoßen und den Feind bei Tarnów kräftig anzupacken. 
In Teschen wurde dieser Plan gutgeheißen, die von Boroevic geforderte 
Heranziehung des XI. Korps jedoch nicht bewilligt; dafür ordnete das 
AOK. an, daß sich die 4. Armee der neugeplanten Offensive nach Ma߬ 
gabe ihres Fortschreitens anzuschließen habe; das Unternehmen des Ost¬ 
flügels der 3. Armee war bis zum Herankommen des X. und des 
XVIII. Korps aufzuschieben.
	        
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