Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Sommerschlachten gegen Italien 
genommen werden sollte, während der Masse des X. Korps die Weg¬ 
nahme der Höhe 118 aufgetragen wurde1). 
Vorsichtig schoben sich nun an den nächsten vier Tagen die italieni¬ 
schen Angriffstruppen unter dem anhaltenden Feuerschutze ihrer mäch¬ 
tigen Artillerie an die österreichischen Kampfstellungen heran, die 
durch die Beschießung empfindlichen Schaden erlitten. Doch nicht nur 
auf den Höhenrand zwischen A121 und Sdraussina, sondern auch auf die 
dahinter gelegenen Sammelräume lenkte der Feind seine Geschoßgarben, 
ohne allerdings bei den im dolinenreichen Karstgelände geschickt ver¬ 
teilten Reserven eine nennenswerte Wirkung zu erzielen. Immerhin störte 
das auch nachts unterhaltene Geschützfeuer die nur bei Dunkelheit mög¬ 
liche Ausbesserung der Stellungsschäden und rief schon am 26. Juni beim 
FML. Goiginger den Eindruck eines unmittelbar bevorstehenden Massen¬ 
angriff es hervor. Um diesem begegnen zu können, wurde allnächtlich ein 
Regiment der 16. MaBrig. zur Straßengabel südwestlich von Merna vorge¬ 
zogen, das allerdings wegen des quälenden Wassermangels bei Tag stets 
wieder an die Wippach zurückmarschieren mußte. Im übrigen lehnten die 
Bataillone der vordersten Kampflinie die ihnen zugedachte Ablösung ab, 
um an der Abwehr des schon sehnsüchtig erwarteten italienischen An¬ 
griffes mitwirken zu können. So kam es zunächst nur zu einer notdürfti¬ 
gen Ordnung der schon stark vermengten Verbände, wozu der regne¬ 
rische und deshalb auch ruhigere 28. Juni willkommene Gelegenheit bot. 
Das am 29. mächtig anschwellende italienische Artilleriefeuer, das 
sich mit besonderer Stärke auf den Raum westlich vom Mt. S. Michele, 
dann auf die Höhen knapp östlich und nördlich von Monfalcone legte, 
erhöhte die Besorgnisse des Abschnittskmdos. III, das nun zwei Batail¬ 
lone der 185. IBrig. und ein Marschregiment dem GM. Boog, ein zweites 
Marschregiment dem GM. Lukachich unterstellte, welche Truppen jetzt 
dauernd näher an die Kampffront gezogen wurden. 
Gegen Görz und seinen feldmäßigen Brückenkopf setzten die Ita¬ 
liener am 24. gleichfalls die Beschießung fort, wodurch nicht nur die 
Stellungen schwer beschädigt wurden, sondern auch das Kloster Mt. 
Santo in Flammen aufging sowie deutlich gekennzeichnete Spitäler unter 
dem Granatenhagel zu Schaden kamen. Die abends und nachts gegen 
Oslavija und den mit Weinstöcken und Akazienbüschen bewachsenen 
Podgorarücken unternommenen Vorstöße zerschellten aber an der wacke¬ 
ren Haltung der unerschütterten Verteidiger. Dieses Wechselspiel von 
Artilleriefeuer und nächtlichen Erkundungsvorstößen wiederholte sich 
i) Tosti, 78.
	        
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