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Der Feldzug von Brest-Litowsk
Nordfront ausgegeben. Ihnen zufolge hatten das XXII. RKorps mit dem
linken Flügel (44. RD.) zwischen Bug undMotykaly, dasGKorpsvon hier
bis an die Lesna bei Kozlowiczy die Einschließungslinie fortzusetzen.
Der zähe Widerstand des Feindes an der unteren Pulwa und östlich davon
am Bug hatte die Ausführung dieser Weisungen bisher verhindert. Jetzt
konnte endlich auch hier die Vorrückung angetreten werden. Die 44. RD.
erreichte am 24. Kolodno und ging tags darauf bis südlich und südöst¬
lich von Motykaly vor. Links von ihr drang das GKorps am 24. auf
Niecholsty und nördlich davon vor; am nächsten Tag schwenkte es mit
einer Division unter Kämpfen östlich der Bahn nach Süden ein und stieß
mit der zweiten ostwärts bis an die Lesna vor.
Unterdessen drängte das X. RKorps mit drei Divisionen dem ge¬
wichenen Feinde in die Linie Kustyn—Barszczewo scharf nach, warf am
25. Nachhuten östlich dieser Linie zurück und gewann, an die Garde
links anschließend, zwischen Ostromiczewo und südlich des von Wysoko-
Litowsk nach Kamieniec-Litowskij führenden Fahrweges die Lesna.
Auch vor der 4. Armee war der Feind am 24. morgens abgezogen.
Als aber das XVII. Korps den Raum nördlich von Barszczewo, das
VIII. Korps jenen östlich und nördlich von Riasno erreichten, sahen sie
sich stark besetzten Stellungen gegenüber, die sie nicht so schnell zu be¬
zwingen vermochten. Harte Kämpfe entspannen sich nachmittags um
den Raum südwestlich von Jasieniewka, in denen die 37. HID. und die
Polenlegion erst nach Zurückweisung eines heftigen Gegenangriffes die
Oberhand behielten.
Am 25. früh griffen die beiden Korps gemeinsam mit der Haupt¬
kraft entlang und südlich des Fahrweges nach Kamieniec-Litowskij an.
Um 5h früh brach der Nordflügel des XVII. Korps in die feindliche
Stellung südöstlich der Straße ein und stieß, schwächere Reiterei rasch
werfend, bis gegen Mittag auf Wojska vor. Dadurch wurde auch der
vor dem VIII. Korps noch haltende Feind zum Rückzug gezwungen. Die
verfolgenden Truppen blieben ihm überall hart an den Fersen, trafen
aber nachmittags auf eine gut vorbereitete und wieder stark besetzte
Stellung, die sich über die Höhen südöstlich und nordöstlich von
Wojska hinzog. Bis zum Abend wurde auch hier wieder der Angriff bis
nahe an die russischen Gräben herangetragen.
Bei der Heeresgruppe Prinz Leopold war am 24. beabsichtigt, den
Angriff der Armee Woyrsch mit dem rechten Flügel über Rusily—Dmi-
trowiczy und mit dem linken, auf den das Schwergewicht zu verlegen
war, von Czeremcha über Dolgobrodskoje fortzusetzen. Mittlerweile