Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Meinungsverschiedenheiten ¿wischen Pleß und Teschen 
687 
eingetretenen Lage — Zurückweichen der Mitte und Festhalten des 
Ostflügels der russischen Front — der von Conrads ursprünglichen Ab¬ 
sichten grundverschiedene Gedanke aus, mit der 4. Armee die vor der 
11. und der Bugarmee Widerstand leistenden Feindkräfte von Westen 
her aufzurollen; ein Gedanke, dem Mackensen am 11. auch dadurch 
Rechnung trug, daß er das deutsche X. Armeekorps hinter dem X. R- 
Korps zu einem eventuellen Vorstoß in den Rücken der Ostrowstellung 
bereitstellte (S. 682). Es blieb aber dann doch nicht bei der vereinbarten 
scharfen Nordostwendung, vielmehr hatten die 11. und die 4. Armee 
in der Folge mit ihrer Mitte und nicht mit den linken Flügeln den an¬ 
gegebenen Zielen zuzustreben. Schließlich wurde, als sich am 11. August 
die Heeresgruppe Prinz Leopold Luków näherte, die von hier nach Brest- 
Litowsk führende Bahn als Grenze der inneren Flügel der Armee Woyrsch 
und der 4. Armee bestimmt. 
Es war das letztemal, daß das k. u. k. AOK. auf die Entwicklung 
der Dinge gegen Brest-Litowsk Einfluß zu nehmen gesucht hatte. Nun 
wandte es seine Aufmerksamkeit nachdrücklicher neuen Plänen in Ost- 
galizien zu und war darauf bedacht, hiezu baldigst Kräfte freizubekommen. 
Schon am 10. war Erzherzog Joseph Ferdinand angewiesen worden, die 
62. ID. dem k. u.k. X.Korps (S. 677) zur 1. Armee folgen zu lassen, die 
47. RD. aber Mackensen zur Verstärkung seines rechten Flügels abzu¬ 
treten, der sie zunächst der Gruppe Emmich folgen ließ. 
Dem Oberkmdo. Mackensen kam diese Versammlung von Kräften 
an seinem Ostflügel sehr gelegen. Denn die am 10. August mitgelesenen 
Funksprüche verrieten eine Verlegung von drei Korpskmdos. der russi¬ 
schen 13. Armee gegen den Bug und ließen die schon geäußerten Be¬ 
sorgnisse eines feindlichen Vorstoßes von Osten her als nur zu berechtigt 
erscheinen. GFM. Mackensen sah sich daher auch veranlaßt, in der 
Nacht auf den 11. August die 1. Armee anzuweisen, unter Deckung gegen 
Osten aus dem Räume von Wladimir-Wolynski dann offensiv zu werden, 
wenn die russische 13. Armee an der Bahn Kowel—Cholm und nördlich 
davon die rechte Flanke der Bugarmee anfallen sollte. Gegen einen 
russischen Vorstoß von Kowel nach Südwesten hatte die 1. Armee am 
Luga-Bugabschnitt standzuhalten, indes die Armee Linsingen über den 
Bug nach Osten angreifen sollte. Auch lenkte GFM. Mackensen das 
Augenmerk auf die Gefährlichkeit eines russischen Vorstoßes über Sokal 
gegen Beiz. FZM. Puhallo meldete allerdings, daß er bis zum Eintreffen 
des X.Korps nur das Behaupten der Flußschranke verbürgen könne, weil 
die im Augenblick am Nordflügel stehenden Kräfte, 13.SchD., 40. HID.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.