Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
GFM. Mackensen erkannte, daß die Russen nun auch den Rückzug 
der bisher an der Weichsel stehenden Korps einzuleiten begannen. Um 
dem Feinde möglichst Abbruch zu tun, plante er durch Vorstoß gegen 
die Bahn Warschau—Brest-Litowsk den abziehenden Feind in seiner Süd¬ 
flanke anzufallen. Vorerst galt es aber, „die zu erwartenden Deckungs¬ 
stellungen in der Linie Wlodawa—Iwangorod möglichst schnell zu 
überwinden". Hiezu befahl Mackensen am 4. vormittags der 4. Armee, so 
rasch wie möglich in der allgemeinen Richtung über Kock vorzudringen; 
die 11. Armee sollte über Parczew vorgehen. Die Sicherung des Angriffes 
gegen eine Bedrohung von Osten her wurde der Bug- und der 1. Armee 
übertragen. Die Erstgenannte hatte etwaige Vorstöße aus der Richtung 
Wlodawa abzuwehren und hiezu die feindlichen Vortruppen auf die 
südöstlich von Wlodawa vermutete Hauptstellung zurückzuwerfen, die 
I. Armee dagegen sollte an die Luga vordringen und sich in den Besitz 
von Wladimir-Wolynski setzen. 
Die neuen Aufgaben bedingten innerhalb der Heeresgruppe eine 
Kräfteverschiebung nach Westen. Die 4. Armee mußte den Abschnitt des 
XVII, Korps an die 11. Armee abgeben, diese wieder die Abschnitte der 
Garde und des VI. Korps an die Bugarmee. Um Kräfte der Bugarmee 
für die Richtung Wlodawa freizubekommen, wurde die 1. Armee beauf¬ 
tragt, vom XXXXI. RKorps die Sicherung am Bug bis Dubienka zu 
übernehmen, wozu ihr auch die ll.HKD. wieder unterstellt wurde. 
Zunächst aber ließ GFM. Mackensen die für den 4. August von den 
Armeen eingeleiteten Bewegungen auslaufen. Nur der linke Flügel der 
II. Armee erhielt eine über die bereits gesteckten Tagesziele hinaus¬ 
reichende Verfolgungsaufgabe. Er sollte noch am 4. August den Wieprz 
abwärts bis in die Höhe von Lubartów vordringen, um „dem Feind ein 
Zurückgehen über den Wieprz bis Lubartów unmöglich zu machen". 
Bis zum 4. August abends erreichten die Korps der 4. Armee unter 
leichten Nachhutkämpfen ihre Tagesziele. Vom VIII. Korps war die 
62. ID. nahe an die feindlichen Stellungen südöstlich von Iwangorod 
herangekommen, die 2. ID., die die 47. RD. abgelöst hatte, stand auf 
den Höhen nördlich von Kurów. Die 47. RD. wurde unterdessen bei Ka- 
zimierz zum Uferwechsel bereitgestellt. Das X.Korps (37. HID. und 
24. ID.) breitete sich auf den Höhen beiderseits von Amelin aus, 
das IX. Korps (106. LstlD., Polnische Legion und 41. HID.), ferner das 
XIV. Korps (26. SchD. und 3. ID.) waren über den Nordrand des Wald¬ 
gebietes südwestlich von Lubartów vorgedrungen. Das XVII. Korps mit 
der 45. SchD. westlich vom Wieprz, mit der 11. und der 10. ID. auf dem
	        
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