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Der Feldzug von Brest-Litowsk
behaupten. Die 21. SchD. wurde zur Sicherung des Besitzes von Lublin
bei diesem Orte zurückbehalten.
Die 24. ID. drang bis zum Abend in die russischen Stellungen ein,
ohne sie allerdings vollends zu durchstoßen. Die 47. RD., die bereits am
Morgen im Vereine mit der 37. HID. einen starken Gegenangriff abge¬
wiesen und ihre Linien etwas vorgeschoben hatte, mußte abends neuer¬
lichen Angriffen standhalten. Die Division, die jetzt von der Heeres¬
leitung als Verstärkung der Armee Woyrsch bestimmt wurde, sollte
durch die 2. ID. abgelöst werden, sobald es die Gefechtsverhältnisse zu¬
ließen. An der übrigen Armeefront herrschte tagsüber meist Ruhe.
Bei der 11. Armee, deren Korps am 2. August in ihren Bewegungs¬
streifen vordringen sollten, wurde nur am linken Flügel und in der
Mitte gekämpft; denn die Garde und das VI. Korps hatten ein vernehm¬
lich ihren Angriff auf den 3. August verschoben. Die Kämpfe der Mitte
blieben bis zum Abend unentschieden; hingegen vermochten die inneren
Flügel des deutschen X. und des X. RKorps (20. und 105. ID.) den Feind
aus seinen Stellungen zu werfen; sie kamen im Norden über Puchaczów
hinaus, im Westen knapp an Leczna heran, allerdings ohne die feindliche
Front völlig zu zerreißen. In zusammenhängenden Stellungen lagen
abends die Russen der 11. Armee neuerlich gegenüber.
Am 2. August hatte auch der linke Flügel der Bugarmee, der den
Feind in das Sumpfgelände südlich von Wlodawa werfen sollte, schwere
Kämpfe zu bestehen. Das Beskidenkorps erstritt die Höhe Gora Lysa
nördlich von Cholm, das Korps Gerok kämpfte unentschieden in der
Linie Serebryszcze—Brzyzno, die 1. ID. schwenkte über Ostrow und
Turka nach Osten auf und verlängerte die kampflos haltende Bugfront
(XXXXI. RKorps und 11. HKD.).
Für den 3. August planten alle drei Armeen die Fortführung des
Angriffes. Bei der 4. Armee sollte dies von beiden Flügeln aus erfolgen,
bei Garbów vom X. und östlich der Bystrzyca durch das um die halbe
21. SchD. verstärkte XVII. Korps. Die 11. Armee wollte durch Einsatz
der 119. ID., die bisher hinter dem XXII. RKorps in zweiter Linie gefolgt
war, den Erfolg des X. Korps ausbauen. Die GKD., die entlang der
Straße nach Wlodawa nicht hatte durchdringen können, sollte sich nun¬
mehr den Weg über Leczna nach Norden bahnen. Die übrigen Korps der
Armee hatten so wie jene der Bugarmee in ihren bisherigen Angriffs¬
richtungen weiter vorzudringen.
Unter dem Eindrucke der erfolgreichen Vorstöße bei Garbów und
bei Leczna nahmen aber die Russen in der Nacht auf den 3. August ihre