Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
hatte sich das 4. Armeekmdo. entschlossen, den Nachdruck des Angriffes 
am 30. Juli auf den linken Armeeflügel zu verlegen. Es faßte hiezu daä 
VIII. (62. ID. und 47. RD.), das X. Korps (37. HID. und 2. ID.) und eine 
Division der Armeereserve (24. ID.) zu einer Stoßgruppe unter Führung 
des FZM. Scheuchenstuel mit dem Auftrage zusammen, die russische 
Front zu durchbrechen und nach Osten hin aufzurollen. Die übrigen 
Korps der Armee behielten für den 30. Juli ihre bisherigen Aufgaben. 
Auch die Bugarmee war am 29. Juli auf hartnäckigen Widerstand 
gestoßen und konnte trotz allen Opfermutes der Truppen nur schritt¬ 
weise Raum nach Norden gewinnen. Für den 30. Juli plante Gdl. Lin¬ 
singen die Fortsetzung des Angriffes in den bisherigen Stoßrichtungen. 
Ehe aber die Angriffspläne der drei Armeen Mackensens zur Durch¬ 
führung gelangen konnten, hatte sich die Lage an der Heeresgruppen¬ 
front völlig geändert. Unter dem Eindruck der Niederlage, die die 
russische 3. Armee auf den Kampffeldern bei Biskupice und bei Chmiel 
erlitten hatte, wich die russische Führung einer endgültigen Entscheidung 
aus, brach noch in der Nacht zum 30. Juli den Kampf ab und ordnete 
den Rückzug der drei zwischen der Weichsel und dem Bug fechtenden 
Armeen in die Linie Nowo Aleksandrya—Markuszów— Höhen nördlich 
von Lublin — Swidnik — Pawlów — Rejowiec—Leszczany—Korczewniki— 
Gusynne an. Der über den Bug hinausragende Ostflügel der 13. Armee 
hatte je nach der Lage entweder am Bug zu verbleiben oder in die Linie 
Gusynne—Markostaw zurückzuschwenken x). 
Am 30. Juli früh waren die russischen Stellungen nahezu an der 
ganzen Front der Heeresgruppe Mackensen geräumt, nur am äußersten 
rechten Flügel, gegenüber dem XXXXI. RKorps, hielt der Russe noch 
stand. Weithin leuchtende Brände nördlich der großen Straße Lublin— 
Cholm kündeten auch in ihrem eigenen Lande den Weg, den die Russen 
genommen hatten. Auf der Straße von Lublin nach Lubartów, auf denen 
von Trawniki und von Cholm nach Wiodawa marschierten große Tro߬ 
säulen nach Norden, auf allen fahrbaren Wegen dazwischen bewegten 
sich Troß- und Truppenteile in gleicher Richtung. Ohne Verzug nahmen 
die Armeen Mackensens die Verfolgung in breiter Front auf. Doch bald 
stießen die verbündeten Truppen wieder auf verschanzten Feind. 
Die 4. Armee erreichte bis zum 30. Juli abends, ohne nennenswertem 
Wider st an de zu begegnen, mit dem linken Flügel und mit der Mitte die. 
gesetzten Tagesziele. Das VIII. Korps gewann den Bystraabschnitt ab- 
i) Z a j o n t s c h k o w s k i j, Der Bewegungskrieg 1914 und 1915, 335 fjNesna- 
m o w, IV, 83.
	        
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