Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Durchstoß bis zur Bahn Lublin—Cholm 
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Die Einnahme von Lublin und Cholm 
(29. Juli bis 1. August) 
Der am 29. Juli westlich vom Wieprz in der Richtung auf Biskupice 
angesetzte Angriff der 11. Armee verlief plangemäß und reifte bis zum 
Abend des ersten Schlachttages zu einem großen Erfolg aus. Der Sto߬ 
keil Emmichs warf das II. sib. Korps unter schweren Verlusten aus seinen 
Stellungen und drang mit dem reqhten Flügel bis zur Bahnlinie bei 
Trawniki vor. Das lang erstrebte Ziel — das Unterbinden der Bahnlinie 
Lublin—Cholm — war Wirklichkeit geworden. Der linke Flügel der 
Gruppe Emmich kam bis auf die Höhen südlich von Biskupice heran. Die 
östlich vom Wieprz stehende Garde war im Hinblick auf den Erfolg der 
Gruppe Emmich in den späten Nachmittagsstunden vom linken Flügel 
aus gleichfalls vorgebrochen, ohne jedoch den zähen Widerstand der 
russischen Garden brechen zu können. Immerhin vermochten Teile der 
.Stoßgruppe Emmich auch auf dem Ostufer des Wieprz festen Fuß zu 
fassen und dadurch die für den 30. geplante Fortführung des Angriffes 
vorzubereiten, durch den der vor der preußischen Garde und vor dem 
Korps Arz stehende Feind in die Zange genommen und vernichtend ge¬ 
schlagen werden sollte. 
Die Nachbararmeen, die 4. und die Bugarmee, hatten am 29. Juli 
mit der 11. nicht gleichen Schritt gehalten. Nach anfänglichen Erfolgen 
standen sie am Abend in noch unentschiedenem Ringen, das bei der 
4. Armee unbekümmert um den Einfall der Nacht seinen Fortgang nahm. 
Bei dieser Armee war es den inneren Flügeln des VIII. und des X. Korps 
gelungen, alle Vorfeldstellungen zu nehmen und in die erste feindliche 
Linie einzubrechen; nachts sollte überfallsartig die zweite gestürmt 
werden. Dazu aber kam es nicht mehr. 
Unter ähnlichen Umständen reifte die Entscheidung am rechten 
Flügel der 4. Armee heran. Die Angriffsgruppe des XVII. Korps (nebst 
Teilen der 4. die 11. und die 10. ID.) hatte tagsüber die Tiefenlinie 
nordöstlich von Chmiel überschritten und die Russen aus ihren Vorstel¬ 
lungen geworfen. Zähe aber boten sie am Höhenkamme hinter ihren 
siebenfachen Drahthindernissen allen Anstürmen Trotz. Erst der dritte 
Sturm — knapp vor Tagesgrauen — brachte die mit hervorragender 
Tapferkeit angreifenden Truppen der 11. und der 10. ID. in den Besitz 
der feindlichen Hauptstellungen. Die Mittelkorps, IX. und XIV., hatten 
indes durch Demonstrationen den gegenüberstehenden Feind zu binden 
versucht. Noch während der unentschiedenen Kämpfe an den Flügeln
	        
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