Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
ringen, sondern schritten selbst zum Gegenangriff. Hiezu befahl Gen» 
Alexejew der 4. und der 2. Armee, den über den Strom gekommenen. 
Gegner in gemeinsamer Anstrengung zurückzuwerfen, wofür von Lublin 
und aus dem Abschnitt vonlwangorod starke Kräfte heranzuziehen seien1). 
Am 29. abends lief die deutsche Front knapp am rechten Weichsel¬ 
ufer entlang. Das geplante Hinüberwerfen der k. u. k. 1. KBrig. und der 
LKBrig. unter Führung des GdK. Hauer, um die Bahnlinie Warschau— 
Iwangorod zu zerstören, mußte unterbleiben, da die Infanterie noch zu 
wenig Raum gewonnen hatte. Am 30. setzten die Deutschen ihre Be¬ 
mühungen fort, den eroberten Boden zu einem Brückenkopf auszuge¬ 
stalten; eine zweite Brücke wurde südlich der ersten vollendet. Die 
Russen führten außer dem XVI. auch das GrenKorps, das sie in seiner 
bisherigen Aufstellung durch Kavallerie ersetzt hatten, in den Kampf 
und richteten namentlich von Paprotnia aus gegen die Landwehr heftige 
Gegenangriffe. Um den Feind für den nächsten Tag am Verschieben 
weiterer Kräfte zu verhindern, veranlaß te GO. Woyrsch wieder eine 
Demonstration gegen Iwangorod. 
Besonders bedrängt war die deutsche 22. LBrig. am linken Flügel,, 
die mit der Hauptkraft des Korps keine Verbindung hatte. Zur Ent¬ 
lastung griff die in den Raum bei Magnuszew verlegte k. u. k. 9. KD. ein 
und überschiffte am 31. die abgesessenen Reiter zweier Regimenter 
auf eine Insel östlich von Magnuszew, da die Deutschen keine Reserven 
mehr hatten. 
Bei der Hauptübergangsgruppe waren mittlerweile auch die Division 
Bredow und die LKBrig. auf das Ostufer gezogen worden. Obwohl das 
unter der Führung des Gen. Klembowski stehende russische XVI. Korps, 
das durch Teile des XXXVI. Korps der 2. Armee und durch die von 
Lublin herangeführte 14. sib. SchD. verstärkt worden war, verzweifelten 
Widerstand leistete, vermochten die deutschen Truppen des GO. Woyrsch 
nunmehr den Brückenkopf derart zu erweitern, daß die Brücken gesichert 
waren. Als das Vordringen der k. u. k. 4. Armee bis Konskowola die 
Sicherung des linken Weichselufers überflüssig machte, wurde die 7. KD. 
am 31. an die Radomka verschoben. Da auch die deutsche 9. KD. unter 
den Befehl des GO. Woyrsch trat, konnte dieser bis 3. August ein 
Reitergeschwader von vier Kavallerie di visionen vereinigen, das er — 
sobald am Ostufer durch die Infanterie genügend Bewegungsfreiheit 
geschaffen war — zur Unterbrechung der feindlichen Verbindungen zwi¬ 
schen Iwangorod und Warschau ausschwärmen lassen wollte. 
!) Nesnamow, IV, 83.
	        
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