Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
gewahr wurden, daß der Feind abgezogen sei, traten sie sogleich auf der 
ganzen Front zur Verfolgung an und setzten sich bis zum Abend vor der 
neuen Russenstellung fest. Für den Angriff auf diese erflossen vom 
Heeresgruppenkmdo. keine neuen Weisungen. Die Armeen hatten dem¬ 
nach im Sinne der allgemeinen Direktiven für die Offensive zu handeln. 
Da Mackensen aber von den zwischen Weichsel und Bug zusammen¬ 
geballten Russen keine Bedrohung seiner Ostflanke mehr besorgte, wies 
er das bei der 1. Armee befindliche XXXXI. RKorps und die ll.HKD. 
der Bugarmee zu; desgleichen hatte die erst anrückende 103. ID. dorthin 
zu folgen. Die dadurch geschwächte 1. Armee hatte dafür den ihr auf¬ 
getragenen Vorstoß auf Wladimir-Wolynski nicht weiter zu verfolgen. 
Das 4. Armeekmdo. setzte in dem Streben, möglichst rasch und in 
breiter Front gegen Lublin vorzudringen, für den 20. Juli den Angriff 
aller Korps bis an die Linie Prawiedniki—Bel±yce—Wronów—Opole fest. 
Mit besonderer Wucht sollte das verstärkte IX. Korps (106. LstlD., 
21. SchD., 4. ID., 41. HID.) entlang der Lubliner Straße vorgehen. Das 
durch die 10. ID. verstärkte XVII. Korps hatte gleichzeitig über Chmiel 
vorzustoßen, um ehestens die Straße Lublin—Cholm zu erreichen. Dem¬ 
entsprechend wies das Armeekmdo. auch seine Reserven an: die 2. KD. 
hinter das XVII. Korps, die 26. SchD., die 37. HID. und die aus der 
1. Brigade und der neuformierten Brigade Obst. Grzesicki unter dem 
Kommando des FML. Durski gebildete Polnische Legion in den Raum 
westlich der Lubliner Straße. Das zwischen dem IX. und dem XVII. Korps 
stehende XIV. hatte gleichfalls „Raum gegen Lublin zu gewinnen, 
mindestens aber die Nachbarkorps zu unterstützen". Das VIII. Korps 
wurde angewiesen, im engsten Einklänge mit dem X. Korps vorzu¬ 
gehen und den Höhenrand Opole—Kamien nur durch „minimale Kräfte" 
festzuhalten. Außerdem ließ es zur Verbindung mit der Armeeabteilung 
Woyrsch ein gemischtes Detachement knapp am Weichselufer, Richtung 
Kazimierz, streifen. 
Am 20. Juli vormittags schoben sich die Linien der angreifenden 
Korps während des Wirkungsschießens der Artillerie näher an die russi¬ 
sche Stellung heran. Am späten Nachmittag gingen der linke Flügel des 
IX. Korps (106.LstID. und 21. SchD.) und das ganze X.Korps gegen 
das russische Frontstück Niedrzwica Mala—Borzechów—Skrzyniec vor, 
drangen unter stellenweise erbitterten Nahkämpfen auf der ganzen Sturm¬ 
front in die feindlichen Linien ein und nahmen 6000 Russen gefangen. 
Die Truppen östlich der Lubliner Straße standen abends unmittelbar vor 
dem Sturme. Vereinzelte Versuche, in die feindliche Front einzubrechen,
	        
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