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Der Feldzug von Brest-Litowsk
Rechnung. Überdies sollte die Ansammlung von Reserven hinter dem
linken Flügel der 2. Armee eine weitere Verlängerung des Flanken¬
schutzes gegen Norden hin vorbereiten. Schließlich war zu erhoffen, daß
es der 1. Armee im Verein mit dem rechten Flügel der Armeeabteilung
Woyrsch in den nächsten Tagen gelingen werde, den Feind beiderseits
der unteren Kamienna an die Weichsel zurückzudrücken. Kam es dazu,
dann war die Masse der 1. Armee westlich der Weichsel überflüssig und
konnte nach Ostgalizien geworfen werden, wo sie sowohl zur Nährung
des Hauptangriffes wie auch zur Verlängerung des Flankenschutzes zur
Hand war.
Auf Grund dieser Erwägungen wurden am 28. abends die ein vernehm¬
lich abgefaßten „Direktiven für Fortführung der Operationen" ausgegeben:
„GFM. V.Mackensen mit 11. und 4.Armee greift rechts der Weichsel
zwischen Weichsel und Bug nach Nord an. — 2. Armee folgt dem nordost-
wärts weichenden Feind vorerst bis Kamionka-Strumilowa (einschl.)—Busk
und an die Zlota Lipa bis Dunajów (einschl.). Starke Reserven am 'Nord¬
flügel zur Sicherung der Bugstrecke bis zur Ratamündung. An diesen Flügel
werden demnächst weitere Kräfte herangeführt, um eine Armee zu bilden,
welche, über Sokal und Radziechów vorgehend, bereit ist, je nach Bedarf
nach links oder nach rechts einzugreifen. — Südarmee dringt über die Gnila
Lipa vorerst an die Zlota Lipa abwärts Dunajów vor. — 7. Armee sichert
— wie bisher — die rechte Flanke der Armeen und den verläßlichen Be¬
sitz von Czernowitz. — 1. Armee durchstößt in Richtung Tarlów die russi¬
sche Aufstellung südlich der Kamienna. Sie ist sodann für den Abtrans¬
port über Lemberg bestimmt, was ehestens erwünscht ist, während die
Armeeabteilung Woyrsch die Front von der Pilica bis zur Weichsel zu
übernehmen hat, jedes Abziehen russischer Kräfte aus dieser Front zum
Angriff ausnützen und dem etwa zurückgehenden Feind an die Weichsel
folgen wird."
Um die Heeresgruppe Mackensen möglichst stoßkräftig zu erhalten,
erwirkte GO. Conrad in Pleß die Belassung des zum Abrollen bestimmt
gewesenen XXXXI. RKorps bei der 11. Armee.
Ungefähr zur selben Zeit, zu der in Teschen und Pleß die Ma߬
nahmen zur Fortführung der Offensive beschlossen wurden, hatten auch
die hohen russischen Befehlsstellen Entschlüsse von großer Tragweite zu
fassen gehabt.
An der Südwestfront hatte Gen. Iwanow nach dem unglücklichen
Ausgange der Schlacht bei Bukaczowce—Bóbrka vom 27. früh an die
Mitte und den linken Flügel der 8. Armee, die ganze 11. und das rechte