Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Einleitungskämpfe an der Südwestfront 
in Dornberg eingetroffen war, um die nur von zwei Bataillonen besetzte 
Hochfläche von Bainsizza bangen. Es berief daher die im Tolmeiner 
Brückenkopf befindliche 6. GbBrig. der 57. ID. ins Cepovantal zurück. 
Das 58.IDKmdo., GM. Erwin Zeidler, ließ in Anbetracht der Wichtigkeit 
des Görzer Brückenkopfes dessen schwache Besatzung sofort durch die 
bisher eingetroffenen fünf Bataillone seiner Division verstärken. Dies ent¬ 
sprach ganz den Absichten des XVI. Korpskmdos., das für die Verteidi¬ 
gung von Görz die 58. ID. in Aussicht nahm, indes es die 93. ID. nach 
Bainsizza verlegen und die Gruppe bei Monfalcone (2. und 60. GbBrig.) 
durch die dann von Öepovan heranzuziehende 6. GbBrig. verstärken wollte. 
Bei Tolmein entsandte der Führer der 50. ID., FML. v. Kaiser, die 
zuerst eintreffende 3. GbBrig. auf den Rücken, der vom Mrzli vrh nach 
Norden und Südosten streicht, und warf die 15. GbBrig. bis zum Eintreffen 
der 1. ID. in den Tolmeiner Brückenkopf. Als aber Meldungen über das 
Vorrücken feindlicher Abteilungen von Luico nach Osten einlangten, 
hielt FML. Kaiser das Vorschieben der 3. GbBrig. für verfrüht und wies 
sie an, zum Schutz der Ausladung die Höhenlinie Tolmein—Vohu (9 km 
nordöstlich davon) zu besetzen. Diese Brigade schwenkte erst am 27. in 
die vordere Linie vor. 
Am 26. Mai besetzten die Italiener im Lagunengebiet den Badeort 
Grado, nachdem sie tags vorher in Porto Buso die öst.-ung. Küstenwache 
überwältigt hatten. In der Friauler Ebene rückten sie aber nur sehr 
zögernd vor, denn ausgesprengte falsche Nachrichten über Straßen¬ 
minen und andere versteckte Hindernisse mahnten sie zu übertriebener 
Vorsicht. Im Coglio schoben sie sich nahe an den Mt. Sabotino, den nörd¬ 
lichen Eckpfeiler des Görzer Brückenkopfes, heran, gegen den sie unzu¬ 
sammenhängende und daher fruchtlose Vorstöße führten. Bei Kamno, 
halbenwegs zwischen Karfreit und Tolmein, breiteten sich stärkere Infan¬ 
terie-, Alpini- und Bersaglierikräfte auf dem nördlichen Isonzoufer aus. 
Die Leichtigkeit des bisherigen Vormarsches veranlaßte das italieni¬ 
sche Höchstkmdo. am 27. Mai, den Armeen zu befehlen, sie möchten sich 
ohne weiteres all jener Stellungen bemächtigen, die vom Gegner nicht 
ernsthaft verteidigt würden (S. 516). 
Offenbar war es dieser Befehl, der am 27. und 28. fünf überfallsartige 
Angriffe auf den Mt. Sabotino auslöste; der Italiener wollte vermutlich 
durch Handstreich Görz gewinnen. Doch junge Truppen der 93. ID. ver¬ 
standen es, die Absichten der Italiener zu vereiteln. 
Am 27. Mai traf Gdl. Boroevic mit dem engsten Stab des bisherigen 
3. Armeekmdos. in Laibach ein, um den Befehl über die neue 5. Armee
	        
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