Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Das Ringen um den Freikofel 
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Artillerie am 5. Juni unter Befehl des 34. IBrigKmdos., GM. Lanzinger, 
statt der 183.IBrig. zwischen Hochwipfel und Schinouz in die Front ge¬ 
stellt. Hier hatte sich der Feind bisnun mit dem Vortreiben von Siche¬ 
rungsabteilungen bis an den die Reichsgrenze bildenden Pontebbanabach 
begnügt und unterließ auch weiterhin eine Vorrückung oder gar einen 
Angriff gegen unsere Höhenstellungen. Die abgelöste 183. IBrig. gelangte 
als Armeegruppenreserve nach Hermagor. 
Unterdessen hatte Gen. Lequio die Truppen seines westlichen Ab¬ 
schnittes zur Wegnahme des Freikofel, des letzten im Plöckenabschnitt 
noch im österreichischen Besitz verbliebenen Grenzberges, angespornt. 
Nach Zuführen von Verstärkungen, was den wachsamen Verteidigern 
jedoch nicht entgangen war, griffen am 6. Juni früh überlegene italienische 
Kräfte den Freikofel an. Mit Mühe klammerten sich die hier kämpfenden 
Teile der 59. GbBrig. an die ihnen schon halb entrissene Höhe. Dem 
tatkräftigen Eingreifen des Brigadiers, GM. Fernengel, und der Tapfer¬ 
keit der wenigen hier fechtenden Kompagnien war es zu danken, daß 
der italienische Ansturm am Abend zurückgeschlagen werden konnte. 
Um die Befehlsgebung im gefährdeten Grenzraum in eine Hand zu legen, 
übertrug das VII. Korpskmdo. den ganzen Abschnitt von der Tiroler 
Grenze bis zum Hochwipfel dem Führer der 17. ID., FML. Gelb, dem 
nun die 59. und die 57. GbBrig. sowie das IR. 46 unterstanden. Nach 
vollendeter Ausrüstung der noch im Gailtal als Korpsreserve stehenden 
33. IBrig. plante Erzherzog Joseph sogar einen Vorstoß vom Promos 
gegen den Mt. Paularo, um hiedurch die auf den Grenzhöhen östlich des 
Plöckenpasses befindlichen Italiener zum Rückzug zu zwingen. 
Am 7. Juni erneuerten die Italiener ihren Ansturm, der jetzt auch 
auf den Plöckenpaß und dessen westlichen Eckpfeiler übergriff. Sie wurden 
vollends abgeschlagen, wobei die 17. ID. allerdings alle ihre Verfügungs¬ 
truppen aufbrauchte, so daß ihr Teile der Korpsreserve zugewiesen 
werden mußten. Für den nächsten Tag faßte GM. Fernengel alle an 
anderen Stellen entbehrlichen Kräfte zusammen, um dem Feinde die 
ganze Gipfelfläche des Freikofel und den westlich anschließenden Hang 
zu entreißen. Nach schwerem Kampf, der mehrfach über die Höhe hin 
und her wogte, gelang es bei Einbruch der Dunkelheit, den Freikofel — 
diesmal dauernd — in den Besitz der 59. GbBrig. zu bringen1). 
1) Die von vorstehender Darstellung abweichende Ausführung des Ital. Gstb. W., 
II, Text, 128, wonach der Freikofel nach den vom 6. bis 10. Juni währenden wechsel¬ 
vollen Kämpfen schließlich im italienischen Besitz geblieben sei, ist nach den im Kriegs¬ 
archiv erliegenden Feldakten nicht zutreffend. 
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