Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Einleitungskämpfe an der Südwestfront 
wurden, an die Armeekommandanten abändernde Weisungen, die fol¬ 
gendes enthielten1): 
Die 1. Armee, GLt. Brusati, hatte mit dem III. Korps (Mailand), einer 
verstärkten Brigade der Besatzung von Verona und dem V. Korps (Ve¬ 
rona) Tirol vom Stilfser Joch bis zum Cismontal, dieses inbegriffen, zu 
umschließen und nicht nur während der Versammlungszeit, sondern auch 
insolange die 4. Armee vom Cadore aus gegen Toblach operierte, in stra¬ 
tegischer Defensive zu verharren. Da Cadorna einen österreichischen An¬ 
griff aus Tirol durchaus für möglich hielt, waren Teilangriffe nur zu 
führen, um den Schutz der Grenze besser zu gewährleisten und um, 
falls es ging, auch gegnerisches Gebiet zu besetzen. 
Die 4. Armee, GLt. Nava, hatte mit dem IX. Korps (Rom) und dem 
I. (Turin) vom Cadore her zwischen dem Cismontal (dieses nicht einbe¬ 
zogen) und dem Mt. Peralba anzugreifen, die Sperren Sexten, Landro und 
Tre Sassi niederzukämpfen und den Raum von Toblach sowie jene Höhen, 
die die Sellagruppe umgeben, in Besitz zu nehmen. 
Die Karnische Gruppe, GLt. Lequio, mit 16 Alpini- und 3 Finanz¬ 
wachbataillonen sowie 2 Brigaden des XII. Korps (Palermo) sollte im 
Räume zwischen Mt. Peralba und Mt. Maggiore den Aufmarsch der 2. 
und der 3. Armee decken und den Angriff auf die Sperren von Malbor- 
geth, Raibl und Predil einleiten. 
Die 2. Armee, GLt. Frugoni, hatte sich mit dem IV. Korps (Genua), 
dem II. (Alessandria) und dem VI. (Bologna), ferner mit einer zusammen¬ 
gesetzten Bersaglieridivision und zwei Alpinigruppen im Abschnitt zwi¬ 
schen dem Mt. Maggiore und der Straße Cormons—Görz zu versammeln 
und zur Vorbereitung des noch vom Höchstkommando anzuordnenden 
Isonzoüberganges Karfreit und, wenn möglich, den Kolowratrücken und 
die Korada zu nehmen. 
Der 3. Armee, GLt. Herzog von Aosta, war mit dem X.Korps (Neapel), 
dem XI. (Bari) und dem VII. (Ancona), dann mit der Heeresreiterei der 
Kampfraum zwischen der Straße Cormons—Görz und dem Meere zu¬ 
gewiesen; sie hatte sich — zum selben Zwecke und unter den gleichen 
Voraussetzungen wie bei der 2. Armee — der Höhe von Medea und der 
Isonzobrücken bei Pieris zu bemächtigen. 
Einschränkend wurde vom italienischen Höchstkmdo. betont, daß 
nach Beginn der Feindseligkeiten Angriffe auf österreichisches Gebiet 
nur dann unternommen werden dürften, wenn verläßlich ausreichend 
Truppen zur Stelle wären, wie überhaupt die Sorge vor einem über- 
!) Cadorna, La guerra, I, 97 ff. ; Ital. Gstb. W., II, Dokumente, 26 ff.
	        
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