Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
Horoszowa zurückzunehmen. Die Gruppe Obstlt. Papp und die Polen¬ 
brigade hatten sich westlich und nördlich von Bojan, die Domobranzen 
der 42. HID. bei Toporoute einzugraben, die beiden Reiter divisione« 
(5. HKD., 6. KD.) nordwärts davon bis zum Dniester festzusetzen. Außer¬ 
dem wurde die schon hinter die Gruppe Krautwald genommene 8. KD., 
FML. Lehmann, nach Zastawna befohlen, damit sie nördlich davon im 
Anschluß an die bei Zaleszczyki stehende 10. KD. die Dniestersicherung 
übernehme. 
Während Pflanzer auf solche Weise in zäher Verfolgung des Feindes 
an der ganzen Front den Dniester gewonnen hatte, war die Südarmee 
neuerlich in eine kritische Lage geraten. Noch am 13. hatte Linsingen den 
beiden Heeresleitungen gegenüber seine Anschauungen dahin zusammen¬ 
gefaßt, daß die Armee „mit einer auf 19.850 deutsche und 24.681 öst.- 
ung. Gewehre und Karabiner gesunkenen Gefechtskraft1) schwereren Auf¬ 
gaben als bisher gegenüberstände: den Angriffen eines weit überlegenen 
Feindes und den Ansprüchen eines stark vergrößerten Operations¬ 
raumes2)". Die Rufe Linsingens verhallten nicht ungehört. Abgesehen 
davon, daß das AOK. Teschen alles daran setzte, die öst.-ung. Heeres¬ 
verbände der Südarmee möglichst bald aufzufüllen, kamen die beiden 
Generalstabschefs überein, die 101. und die 105. ID. aus Südungarn 
nach Stryj überführen zu lassen. 
Inzwischen brandete gegen den linken Flügel der Südarmee am 
14. und 15. noch ein schwerer russischer Angriff heran, der offenbar 
mit den verzweifelten Versuchen des Feindes zusammenhing, Ostgalizien 
doch noch zu behaupten. Das Korps Bothmer wurde am ersten der beiden 
genannten Tage von der Bahn östlich von 2ydaczow bis in die Höhe von 
Holeszow zurückgeworfen; russische Garde hatte eingegriffen. Deutsche 
Gegenstöße konnten den Raumverlust nur zum Teil wettmachen. Die 
Gruppe Szurmay vermochte bis gegen Mittag alle Anstürme der Russen 
abzuschlagen, wurde aber dann bei Derzów und bei Bilcze eingedrückt, 
während sich die anderen Frontteile noch behaupteten. Die Gruppe 
FML. Kornhaber erlitt bei Hruszów einen nicht unempfindlichen Rück¬ 
schlag; doch stellte ein ungesäumt einsetzender Gegenangriff die Lage 
alsbald fast völlig wieder her. 
1) Die beiden Honvéddivisionen (38. und 40.) zählten jede wenig über 1000, die 
k. u. k. 7. ID. samt den bei ihr eingesetzten Verstärkungen 3600, die 55. ID. 4000 Ge¬ 
wehre. Der Stand der deutschen Divisionen schwankte zwischen 5500 und 6000 Streitern. 
Einzig die k. u. k. 19. ID. konnte mehr als 10.000 Feuergewehre ausweisen. 
2) Reichsarchiv (Manuskript).
	        
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