Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
Mißgeschick zum größten Teil wieder wettzumachen. Die 4. ID. blieb aber 
zunächst ein wenig eingebeult. 
Das 1. Armeekmdo. beabsichtigte, nach dem Einlangen der ganzen 
41. HID., das hieß am 24. oder 25. Mai, die Armee bis in die Linie Kli- 
montów—Kobylany—Biskupice vorzureißen. GdK. Dankl sollte nicht 
mehr in die Lage kommen, die Ausführung solcher Pläne zu leiten. Seine 
Ernennung zum Landesverteidigungskommandanten von Tirol stand un¬ 
mittelbar bevor. 
Beginn der Schlacht bei Przemysl 
Südlich von der Heeresgruppe Mackensen steckte die Festung Prze¬ 
mysl als Dorn im Fleische der Verbündeten. Die Gürtelwerke hatten 
zwar durch die vor dem Falle der Festung vorgenommenen Sprengungen 
(S. 216) ihren Kampfwert nahezu völlig eingebüßt. Doch fand die russische 
Besatzung in den größtenteils unversehrt gebliebenen Kasematten sichere 
Unterkunft. Mit besonderem Eifer hatten sich die Russen auch die 
Wiederherstellung und den Ausbau der Zwischenstellungen angelegen 
sein lassen. Den permanenten Drahthindernissen war noch ein feldmäßiges 
vorgelegt worden. Bei den in der Nacht auf den 21. März hastig durch¬ 
geführten Geschützsprengungen waren vornehmlich die größeren und 
moderneren Kaliber zerstört worden, indes ein nicht unerheblicher Teil 
älteren Schießgerätes brauchbar in die Hand der Russen gefallen und 
von diesen durch ähnliches Material ergänzt worden war. Hiezu kam 
noch Feldartillerie vom XII. Korps. Allerdings vermochte der Festungs¬ 
kommandant, Gen. Delwig, gerade seiner schweren Artillerie nicht 
recht froh zu werden. Die oberste Führung der Russen wurde sich über die 
Rolle, die sie der Festung während der nun folgenden Kämpfe zuweisen 
sollte, die ganze Zeit über nicht klar. Das eine Mal gedachte man den 
Platz nur als einen Teil der Feldstellung zu halten, und man ging daran, 
das schwere Geschütz und auch die Feldtruppen zum größeren Teil hin¬ 
wegzuführen. Dann kam wieder Gegenorder mit dem ausdrücklichen 
Auftrag, die Feste im Hinblick auf ihre moralische Bedeutung unter 
allen Umständen zu behaupten1). Der Festungskommandant bat schlie߬ 
lich flehentlich, diesem Spiel ein Ende zu bereiten, da die Widerstandskraft' 
der milizartigen ständigen Besatzung sonst völlig gebrochen würde. 
Am Südflügel der Armee Mackensen hatte sich am 16. Mai die 
11. bayr. ID. der russischen Vorstellungen von Trójczyce und Batycze be- 
*) Broussilov, 130 f.
	        
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