Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Gegenangriffe der Russen über den San 
385 
jedoch: „Keinen Schritt zurück!" Und tags darauf wurde Gen. Dimitriew 
durch den Gen. Lesch ersetzt, der sich, zumal in den letzten vierzehn 
Tagen, als Befehlshaber des XII. Korps bewährt hatte. 
Die Krise an den inneren Flügeln des XXIV. und des III. kauk. 
Korps flaute übrigens am 20. dadurch einigermaßen ab, daß die deutsche 
56. ID russische Gegenmaßnahmen nicht erst abwartete, sondern im Sinne 
der grundlegenden Weisungen Mackensens wieder hinter die Lubaczówka 
zurückging. Der linke Flügel des Korps Emmich entriß den Russen an 
diesem Tage östlich und südöstlich von Sieniawa einige Höhenstellungen. 
Vom k. u. k. IX. Korps war die Kampfgruppe des GM. Reymann am 
19. früh in Sieniawa eingedrungen; am 20. erkämpften die erschöpften 
acht Bataillone mit der Slawahöhe den nordöstlichen Eckpfeiler des 
alten österreichischen Brückenkopfes; allerdings wurde nördlich von 
Sieniawa das die Flanke deckende Jägerbataillon durch einen russischen 
Gegenstoß etwas zurückgedrückt. 
Gemäß den Befehlen Dimitriews waren auch die drei rechten Flügel¬ 
korps der 3. Russenarmee zum Angriff übergegangen. Das X. Korps setzte 
in der Nacht auf den 19. „die Hälfte seiner Truppen" nördlich von Le- 
±ajsk über den San und schlug auf die 13 km Front haltende 106. LstlD. 
los. Trotzdem einige Abteilungen der benachbarten 3. ID. herbeieilten, 
konnte der Feind auf den Sandhügeln des Westufers gegenüber dem 
linken Flügel der Division Kletter Fuß fassen. Die wackeren Landstürmer 
setzten aber zum Gegenangriffe an und warfen die Russen über den 
Fluß zurück, wobei 10 Offiziere und 2000 Mann, ein ganzes sibirisches 
Regiment, in Gefangenschaft gerieten1). Ebenso wurde der bei Krzeszów 
über den San gelangte Feind durch die Division Horsetzky zurückgetrie¬ 
ben; er mußte am 20. vormittags das linke Flußufer wieder verlassen. 
Der linke Flügel des auf 30 km Front ausgedehnten XIV. Korps, die 
8. ID., war am 19. über Nisko und Ulanów von Teilen des IX. Russen¬ 
korps angefallen worden. Heftige Kämpfe erheischten den Einsatz sämt¬ 
licher Korpsreserven. Nachdem am Abend die Lage südlich Ulanów be¬ 
reits als gesichert anzusehen gewesen war, stürzte sich am 20. der Russe 
unterhalb von Rudnik auf die zwischen den Divisionen Horsetzky und 
Fabini eingeschobenen Fußabteilungen der Honvédreiterei und die tags 
zuvor gleichfalls hier eingesetzten Schwadronen der 2. KD. und entriß 
ihnen nachmittags diesen Ort. Flügelabteilungen des IR. 14 griffen ein; 
!) Bei der Abwehr dieses Russenüberfalles erwarb Oblt. Georg Dragicevic des 
FsAR. 1 als Kommandant zweier 9 cm-Kanonenbatterien das Ritterkreuz des Militär- 
Maria Theresien-Ordens. 
II 
25
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.