Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die Einnahme des Brückenkopfes von Jaroslau 
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rung im Mündungswinkel des Wislok aus, indes sich die 56. und die 
20. ID. im Räume Markowa—Lancut zum Eingreifen versammelten. 
Die Flieger der Verbündeten meldeten, daß die Russen den Jaros- 
lauer Brückenkopf besetzt hielten und sich südwestlich und südlich de£ 
Stadt besonders starke Stützpunkte eingerichtet hätten. Es waren dies 
Meierhof und Schloß Pawlosiow, Höhe Cupajówka mit A 264, Dorf Kidalo- 
wice. Auch westlich und südwestlich von Radymno ergaben Erkundungen 
das Vorhandensein starker Stellungen1). Wie in allen Gegenden, die die 
Russen auf ihrem Rückzüge heimgesucht hatten, wüteten in Jaroslau 
gewaltige Brände; auch der Bahnhof stand in Flammen. 
Das Ringen um den Brückenkopf von Jaroslau begann am 14. und 
währte den ganzen 15. über bis spät in die Nacht. Dem Korps Arz fiel 
neben dem rechten Flügel der 2. GID. die schwere Aufgabe zu, die starken 
Verschanzungen der Südfront zu nehmen. Die 12. ID. rang um die 
Cupajówka und, zum Teil eng vermengt mit der Garde, um Meierhof 
und Schloß Pawlosiów; die 39. HID. um das Dorf Kidalowice. Der Hon- 
véd oblag überdies die Deckung der Ostflanke gegenüber Tuczçpy, wo 
die inneren Flügel des XXIV. und des XXI. Russenkorps zusammen¬ 
stießen. Die Besatzung von Jaroslau, die 62. RD., vermischt mit anderen 
Truppenteilen, wurde im Laufe des Kampfes durch Bataillone der Ar¬ 
meereserve Dimitriews verstärkt. Besonders ungünstig machte sich beim 
Angriff des VI. Korps das Flankenfeuer fühlbar, das vom Ostufer des 
San kam. Als der 15. zur Neige ging, entschied sich dennoch das Schick¬ 
sal von Jaroslau. Gegen Abend räumten die Russen den Brückenkopf, 
um sich bald darauf befehlsgemäß durch die Stadt aufs andere Sanufer 
zurückzuziehen. Der Eindruck des Ereignisses auf Gen. Dimitriew war 
so groß, daß er auch dem XXI. und dem XII. Korps die Preisgabe der 
Stellungen auf dem westlichen Sanufer befahl. Offenbar durch die Stawka 
beeinflußt, ließ Iwanow dies aber nicht zu, so daß Dimitriew seinen 
Rückzugsbefehl an die zwei ebengenannten Korps widerrufen mußte. Das 
XXIV. Korps hatte, stark gelichtet und durcheinandergeraten, zwischen 
der Lubaczówka und der Gegend nördlich von Radymno das rechte Ufer 
Zu halten. Der Entschluß der Russen, südwestlich von jaroslau doch noch 
auf dem Westufer des San auszuharren, war nicht zuletzt durch die 
Rücksicht auf Przemysl diktiert worden, dessen Besitz für das Zarenreich 
zu einer Prestigefrage geworden war. 
GO. Mackensen hatte noch am 15. nachmittags den drei Mittelkorps 
seiner Armee, XXXXI. R, k. u. k. VI. und Garde, aufgetragen, den Über- 
i) Arz, 64 ; François, Gorlîce, 114 ; Boncz-Bru j ewitsch, II, 147 ff.
	        
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