Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
Truppen bei Wielopole errungenen Erfolge, die verhältnismäßig vorge¬ 
schobene Stellung Sçdziszow—Wisniowa zugewiesen. Die Kaukasier und 
das XXIV. Korps sollten sich südlich von Strzyszów und Niebylec, wei¬ 
ters bei Domaradz und Izdebki sammeln, wo der Anschluß an das 
XXI. Korps herzustellen war. Das XII. Korps hatte sich, wohl um den 
sicheren Abzug des XXI. zu verbürgen, zunächst noch auf den Höhen 
südwestlich und südlich von Sanok zu behaupten, wobei der linke Flügel 
bis Tarnawa zu strecken war. 
Kaum waren jedoch diese Weisungen erlassen, als die Nachrichten 
aus der Gegend von Wielopole und Strzyszów erkennen ließen, daß auch 
hier ein weit stärkeres Absetzen vom Gegner nötig war. In einem um 
7h abends erlassenen zweiten Befehl wurde verfügt, daß die Frontlinie 
von Sçdszizow über die Höhen unmittelbar südwestlich von Rzeszów und 
über Bla±owa gegen Izdebki zu verlaufen habe. Den Truppen wurde ein¬ 
geschärft, die ihnen zugewiesenen Stellungen am 11. „bis zum letzten 
Mann" zu halten. Gleichzeitig erfuhren die höheren Befehlsstellen aller¬ 
dings, daß „nicht benötigte Artillerie" zurückzusenden sei, da den 
weiteren Kämpfen nur der „Charakter von Nachhutgefechten" zu¬ 
kommen werde1). 
Durch das Zurückweichen der Flügel der 3. Armee hinter die untere 
Wisloka und auf Sanok wurde selbstverständlich auch die Lage der 
Nachbararmeen stark berührt. Das Kmdo. der Südwestfront mußte die 
nördlich der Weichsel stehende 4. Armee anweisen, ihre Front in die 
Linie Kielce—Lagow—Polaniec zurückzubiegen, indes dem rechten Flügel 
der 8. Armee aufgetragen wurde, zwischen Tarnawa und Rajskie Stel¬ 
lung zu beziehen, von wo dann die Armeefront über den Odrytrücken 
weiter zu verlaufen hatte. Sowohl Gen. Dimitriew als auch Dragomirow, 
der Stabschef Iwanows, waren sich jedoch schon völlig klar darüber, 
daß man der 3. Armee auch in den für den 11. zugewiesenen Linien 
keinen nennenswerten Widerstand mehr zumuten durfte.Während Iwanow 
selbst die Zügel stark am Boden schleifen ließ, übernahm es Dragomirow, 
der Stawka diese ihr sehr unwillkommene Anschauung zu übermitteln. 
Es geschah dies durch ein um 6h abends geführtes Ferngespräch, dem 
auch ein erläuternder Brief Dragomirows an Januschkiewitsch folgte. 
Der Stabschef Iwanows kam auf seinen schon seit Tagen immer wieder 
erstatteten Vorschlag zurück, der qualvollen Lage der 3. Armee dadurch 
ein Ende zu setzen, daß man sie hinter den unteren San zurückführte. 
Natürlich erheische ein solcher Entschluß auch bei der 4. und 8. Armee 
*) Boncz-Brujewitsch, II, 124 ff.
	        
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