Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Vorbrechen des XIV. Korps über Tarnów 
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die 8. Armee fest bleiben möge, denn auch er sei entschlossen, nunmehr 
mit seinenTruppen äußerstenWiderstand zu leisten, „koste es, was es wolle". 
Die Aufmerksamkeit der Heeresleitung in Teschen war in diesen 
Stunden vor allem auf das Kesseltreiben in der Gegend von Dukla ge¬ 
richtet. Ihm einen möglichst großen Erfolg zu sichern, war der Zweck der 
am 5. spät abends erlassenen Befehle. Das XXXXI. RKorps hatte südlich 
von Jaslo die Wisloka zu überschreiten, das Korps Emmich in den Raum 
südlich von Krosno vorzudringen, das Korps Martiny über Tylawa nach 
Jasliska zu stoßen. Dem rechten Flügel der 3. Armee wurde die Straße 
Radoszyce—Zagorz als Leitlinie vorgeschrieben, dem rechten Flügel 
Böhm-Ermollis die Linie Wolosate—Lutowiska—Kroscienko (südwest¬ 
lich von Chyrów). Die Hauptkräfte der 4. Armee sollten südlich der 
großen Straße Tarnów—Pilzno angesetzt, die bei Dçbica mündenden 
Bahnen möglichst bald durch vorbrechende Reiterei unbrauchbar ge¬ 
macht werden. 
Die Hoffnungen der Heeresleitung, daß nun endlich auch die 4. Armee 
ihrer Fesseln ledig sein werde, erfüllte sich am linken Armeeflügel noch 
immer nicht. Wohl hatte der Feind das östliche Dunajecufer gegenüber 
der 47. RD. völlig geräumt und auch bei Stöger-Steiner genügte ein nicht 
allzu starker Druck, um die Russen zu einigem Raumopfer zu veran¬ 
lassen. Aber schon in der Höhe von D^browa richteten sie sich zu neuem 
Widerstande ein. Hier mußte am linken Flügel der deutschen Reserve¬ 
division die bereits gegen Dçbica aufgebotene Honvédreiterei wieder zum 
Feuergefecht absitzen. Aufklärung über die Lage brachte bald ein russi¬ 
scher Funkspruch. Der Führer des IX. Russenkorps hatte sich — offen¬ 
bar in Kenntnis der bei der Stawka herrschenden Stimmung — entschlossen, 
nur den linken Flügel weiter abzubiegen, mit dem rechten aber noch 
nächst der Dunajecmündung auszuharren, wozu ihm die nördlich an¬ 
schließende 4. Armee Unterstützung in Aussicht stellte. 
Dagegen zogen sich die Russen vor der Mitte der k. u. k. 4. Armee 
in Eile zurück. Ohne sich in der am Vorabend geplanten Weise umzu¬ 
gruppieren, trat das Korps Roth die Vorrückung in nordöstlicher und 
östlicher Richtung an. Das oberösterreichische IR. 14 berichtet darüber in 
seinem Ehrenbuche1): „Durch die unaufhaltsamen Märsche, ständigen 
Gefechte, den fehlenden Schlaf, mangelhaften Nachschub, da der Train 
mit diesem Tempo nicht Schritt zu halten vermochte, waren die Soldaten 
körperlich ganz herabgekommen und fielen oftmals vor Ermüdung um .... 
x) Rgts.-Gesch. des IR. 14: Ein Buch der Erinnerung an große Zeiten 1914—1918 
(Linz 1919), 38.
	        
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