Die Lage des serbischen und des montenegrinischen Heeres
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Schwierigkeiten einbrachte, ermöglichten es, solche Täuschungsmittel mit
Erfolg anzuwenden.
Die serbische und die montenegrinische Armee waren, als sie zu
Weihnachten 1914 wieder ihre Landesgrenzen erreicht hatten, gleich ihrem
Gegner schwer hergenommen gewesen. Die serbische Heeresleitung hatte
sich daher nicht minder vor allem die Wiederherstellung der Kampf¬
kraft und die Sicherung des Landes angelegen sein lassen. Sie war unter
dem durch das Auftreten deutscher Demonstrationstruppen verstärkten
Eindruck gestanden, daß Österreich-Ungarn ungesäumt zu einem neuen
Schlag ausholen werde. Die vier Divisionen starke 1. Serbenarmee hatte
daher im Save—Drinawinkel die Zugänge nach Valjevo zu beschirmen.
Die Verteidigung Belgrads wurde Truppen des III. Aufgebots übertragen,
denen die SumD.I als Rückhalt diente. Südlich von der Hauptstadt lagen
westlich und östlich der Bahn Belgrad—Nis die 3. und die 2. Armee, drei
und zwei Divisionen stark, die zum Teil auch am Flußsicherungsdienst
mitwirkten. Den Donauabschnitt zwischen der Morava- und der Timok-
mündung schützten zwei starke, aus Truppen III. Aufgebotes gebildete
Abteilungen, hinter denen Ende Jänner die DonD.I der 1. Armee um
Pozarevac aufmarschierte. Die zwei Divisionen starke Armeegruppe Uzice,
der auch die montenegrinische LimD. zugewiesen war, sperrte die von
Ostbosnien nach Uzice führenden Anmarschwege. Die Kavalleriedivision
hatte um Palanka Quartiere bezogen.
Vom montenegrinischen Heer, dessen Gesamtstand 52.900 Mann,
140 Geschütze und 105 MG. betrug, stand die Armeegruppe Sandzak
mit etwa 30 Bataillonen an der Drinafront zwischen dem Lim und der
Tara, das Herzegowina-Detachement mit 20 Bataillonen im Grenz-
raume östlich von Bileca und Trebinje und das Lovcen-Detachement
im Osten und Süden der Bocche di Cattaro. Das Altserbische Détache¬
ment sperrte an der Südgrenze mit 20 Bataillonen die aus Albanien
kommenden Wege und sicherte die Küste. Diese Gruppierung blieb im
wesentlichen bis zum Herbst 1915 unverändert1).
Schien dergestalt alles aufs beste für die Sicherung des Landes ge¬
ordnet zu ,sein, so wurde das serbische Oberkommando doch von schweren
Sorgen bedrückt. Zunächst waren es die noch unsicheren Verhältnisse
im neuerworbenen Süden des Reiches, wo das Treiben bulgarischer und
jungtürkischer Banden zu Truppenentsendungen zwang. Aber auch die
x) Großer Generalstab, Der große Krieg Serbiens ¡zur Befreiung und
Vereinigung der Serben, Kroaten und Slowenen (Belgrad 1924), VIII, 24 f., in serbi¬
scher Sprache. Künftig zitiert als: Serb. Gstb.W.