Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Brussilows Vorstöße in den Waldkarpathen 
gewehre) zur Verfügung. Der Abtransport dieser Division1) nach Ho- 
monna-Szinna—Takcsány begann am 7. nachmittags und dauerte bis 
zum 13. April. Obgleich die Erzherzogsarmee damit bis an die äußerste 
Grenze gegangen war, wurden an sie neue Anforderungen gestellt. Als 
nämlich das AOK. erfuhr, daß das III. kauk. Korps von der Nord¬ 
westfront nach irgend einem Punkte südlich der Weichsel transportiert 
werde, wurde dem 4. Armeekmdo. empfohlen, eine weitere Division aus 
der Front zu ziehen und als Reserve bereitzustellen, um gegen einen 
immerhin möglichen Angriff gewappnet zu sein. Dem konnte jedoch bei 
der schwachen Besetzung der Stellungen nicht mehr entsprochen werden. 
Mit Bangen sah man in Okocim der nächsten Zukunft entgegen ; denn die 
dünnen Linien der 4. Armee schienen einem starken russischen Angriffe 
nicht mehr gewachsen zu sein, obgleich die Armee noch immer über 
98.600 Feuergewehre und 2780 Reiter verfügte. In den Gedanken der 
Karpathenoffensive eingesponnen, ließ sich jedoch die Stawka die gün¬ 
stige Gelegenheit zu einem Schlage in Westgalizien entgehen. Sie sollte 
dies später bitter zu bereuen haben. 
Vor der Front der Erzherzogsarmee räumten die Russen das linke 
Dunajecufer bei Wolka. Sie wurden am 3. April auch aus ihrem Brücken¬ 
kopfe bei Pasiçka vertrieben. Am 14. gelang es ihnen, überraschend in die 
Stellung bei Ciçzkowice einzubrechen, doch warf sie ein Gegenstoß sofort 
wieder heraus. 
Mit ganzer Kraft setzte der Feind die Kämpfe in den Bergen fort, 
wo der Winter noch immer sein strenges Regiment führte. Wie zu er¬ 
warten war, bemühten sich die Russen, in das Ungtal einzudringen und 
stießen gegen die Ceremcha vor, den Stützpfeiler an der Nahtstelle zwi¬ 
schen der Gruppe Szurmay und dem V. Korps. Linsingen fürchtete, daß 
Szurmay nach dem vorzeitigen Abziehen der 33. ID. nicht imstande sein 
werde, den Angriff zum Stehen zu bringen und bat das AOK. um Unter¬ 
stützung durch Böhm-Ermolli. Dieser versammelte hierauf am 7. starke 
Kräfte des V. Korps bei Patakófalu, denen Abteilungen Szurmays ange¬ 
gliedert wurden. Auch von der 33. ID., deren Truppen sehr erschöpft 
eben das Ungtal erreichten, wurde die 65. IBrig. für den Bahntransport 
von Sóslak nach Malomrét bereitgestellt2). Am 7. und 8. drangen die 
Russen weiter gegen die Ceremcha vor, ohne sich ihrer zu bemächtigen, 
dagegen wurde östlich davon die Kiczera sokilska der 7. ID. entrissen. 
*) Als Ersatz für die 51. HID. wurde der Gruppe Arz das IR. 80 des XIV. Korps 
zugewiesen. 
2) 11.1 km Entfernung, ein Beweis, wie schonungsbedürftig die Truppen waren. 
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