Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Gegenangriff des deutschen Beskidenkorps 
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zu beängstigender Kraft angewachsen. Während der Feind am frühen 
Morgen gegen die auf dem Beskidkamm stehende 34. ID.1) der 2. Armee 
vergeblich anrannte, gelang es ihm weiter südwestlich, die in ihrer Wider¬ 
standskraft erlahmende 2. ID., sowie, die Hauptkraft der 24. ID. und die 
östlich vom Laborczatale fechtenden Teile der 21. SchD. bis in die Linie 
südlich von Virava-Ökröskö zurückzudrücken. Die Frontlinie war dem 
Reißen nahe, weite Lücken klafften in dem welligen, bewaldeten, un¬ 
übersichtlichen Gelände. 
Da traf amNachmittag der Führer des deutschenBeskidenkorps, GdK. 
V. d. Marwitz, beim X.Korpskmdo. in Laborczbér ein. Zum Glück war die 
zur Ablösung der k. u. k. 24. ID. bestimmte 25. RD. — zwei Infanterie¬ 
regimenter der 50. RIBrig. (ein drittes Regiment traf erst am 9. April 
ein) — schon bis Ujbánya gelangt und wurde im Einvernehmen der beiden 
Korpsführer vorbefohlen. Auch drei Bataillone der 128. HIBrig., die im 
Laborczatal zur Rückfahrt nachFenyvesvölgyeinwaggoniertwerden sollten, 
wurden wieder auf das Gefechtsfeld vorgezogen (S. 251). 
Gdl. Boroevic befahl dem GdK. Marwitz, den Gegenangriff einheit¬ 
lich zu leiten; das X.Korps wurde ihm hiezu unterstellt. Der preußische 
General verfügte hierauf, daß sich die Divisionen Meixners am 3. April 
in ihren Stellungen zu behaupten hätten. Die deutsche 25. RD. sollte zu¬ 
nächst als Stütze der inneren Flügel der 2. und der 24. ID. dienen, je¬ 
doch jede Gelegenheit benützen, den Feind im Einvernehmen mit den 
Nachbartruppen zurückzuwerfen. Die deutsche 35. RD. und die deutsche 
4. ID., die sich zum Teil noch im Bahntransporte befanden, wurden an¬ 
gewiesen, im Laborczatale nachzurücken. 
Trotz des Erfolges, den die Russen am 2. östlich der Laborcza er¬ 
rungen hatten, behauptete sich die Masse der 21. SchD. in ihrer Stellung 
knapp westlich des Tales, doch war ihre Ostflanke durch das notge¬ 
drungene Ausweichen des rechten Flügels auf etwa 5 km aufgerissen. 
Ohne Mühe konnte sich der Feind diesen Umstand zunutze machen und 
die Division noch vor dem Anrücken der Hauptkraft des Beskidenkorps 
zu einem Kampfe zwingen, dessen Ausgang nicht abzusehen war. Da alle 
einlaufenden Nachrichten besagten, daß die Russen starke Kräfte beider¬ 
seits der Laborcza bereitstellten, nahm der Führer des X. Korps die Haupt¬ 
kraft der Schützendivision zurück, um den Anschluß an die Gefechts¬ 
gruppe im Tale herzustellen. Diesem Rückzug, der in der Nacht vom 2. 
i) Hier zeichnete sich Lt. Zoltán Laczhegyi des IR. 101 am 5. April bei einem 
Gegenstoße zur Wiedereroberung der Höhe Gusina (östlich von Virava) besonders aus. 
und erwarb sich das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens.
	        
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