Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Schwere Abwehrkämpfe der 2. und der 3. Armee 
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Über die Frage, wie nunmehr einem feindlichen Durchbruche an der 
Nahtstelle der zwei Armeen am besten vorzubeugen sei, vermochten 
sich die beiden Armeelandos. nicht zu einigen. Die Heeresleitung billigte 
endlich am 29. den von Okocim ausgehenden Vorschlag, die Lücke 
nicht zu schließen, sondern die Angriffstruppen derart zurückzunehmen, 
daß der Südflügel der 4. Armee — mit einer starken Reserve von sechs 
Bataillonen bei Hanczowa — jederzeit zu einem Flankenstoß bereit blieb, 
falls die Russen den linken Flügel der Armee Boroevic angreifen sollten. 
Damit war einer Kräftezersplitterung am besten vorgebeugt. Fehlte der 
Aktion über Regetów auch der taktische Erfolg, so überlegte es sich der 
Feind von nun an doch, den Stoßkeil gegen die Nahtstelle der beiden 
Armeen weiter vorzutreiben. 
Der Druck der Russen gegen die 3. Armee hielt beim X. und beim 
XVII. Korps auch während der nächsten Tage an. Die 4. KD. bestand am 
28. einen überaus harten, aber mit vorbildlicher Tapferkeit geführten 
Abwehrkampf, der ihr die warme Anerkennung des Feldmarschalls Erz¬ 
herzog Friedrich eintrug; am nächsten Tage wurde sie jedoch unter er¬ 
heblichen Verlusten ein Stück zurückgedrängt, da die in ihrer Front ein¬ 
gereihten Abteilungen eines tschechischen Schützenregiments gänzlich 
versagten. Im Abschnitte des X. Korps bewährte sich die 2. ID. (mit dem 
mährischen IR. 81) in zäher Verteidigung gegen den Tag und Nacht los¬ 
stürmenden Feind. Diesem gelang zwar ein Einbruch an der Nahtstelle 
zur 24. ID., dann ging ihm aber der Atem aus, so daß die Front wieder 
zusammengeschlossen werden konnte. 
Schon marschierten die von Böhm-Ermolli der 3. Armee zur Ver¬ 
fügung gestellten Teile der Division Martiny heran, als sich gerade in 
diesem Augenblick die Lage bei der 2. Armee weitaus schwieriger ge¬ 
staltete als bei ihrem Nachbar. Nach längerer Unterbrechung nahm der 
Feind am 29. seine Angriffe gegen alle drei Divisionen des XIX. Korps 
wieder auf. Heftig wogte der Kampf hin und her; noch glückte es an 
diesem Tage, die Stöße abzuwehren. Daß der rechte Flügel der 41. HID. 
abgebogen werden mußte, war nur ein Folge des Abzuges der Nord¬ 
gruppe Tersztyánszkys, die im Laufe der Nacht und des Vormittags in 
der hinteren Stellung einlangte1). Ebenso mußte auch das XVIII.Korps 
seinen linken Flügel zurückbiegen. Schlimm sah es bei der 37. HID. des 
V. Korps aus, die von den Russen geworfen wurde, während sich die 
33. ID. zu behaupten vermochte. Als sich der Feind nun mit ansehnlichen 
1) Bei der Nordgruppe standen sodann von rechts nach links: 43. SchD., 32. ID. 
und 13. SchD. Als Reserve Tersztyánszkys das Gros der 27. ID. bei Cisna.
	        
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