Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
Moldovi eingeleitet, als der Russe am 6. gegenüber dem GM. Lilienhoff 
Pozoritta und Kimpolung räumte. 
Am 1. Februar brachen auch die Masse der 42. HID. und Teile der 
52. ID. über den Tatarenpaß gegen das Pruthtal bei Worochta—Tatarów 
vor1). Die Kolonne Mihaljevic (drei Bataillone, eine Viertel Schwadron 
und eine Gebirgsbatterie) stand an diesem Tage schon in 2abie2). Am 2. 
und 3. bemächtigte sich die Hauptkraft der kroatischen Division der 
beiden vorerwähnten Orte im Pruthtale, dann aber stockte ihre Vor¬ 
rückung; eines ihrer Regimenter war bei Tatarów in einen Hinterhalt ge¬ 
raten und büßte die Vernachlässigung des Sicherungsdienstes mit erheb¬ 
lichen Verlusten. Die Mannschaft, der Ebene entstammend, des rauhen 
Klimas ungewohnt und nicht entsprechend bekleidet, litt schwer unter 
Erfrierungen der Gliedmaßen. Schon nach Ablauf der ersten vier Opera¬ 
tionstage belief sich der Abgang bei dieser Division auf 26 Offiziere und 
1800 Mann. Der 5. Februar verstrich mit dem Ordnen der Verbände. 
Inzwischen hatte die 6. ID. schwere Kämpfe zu bestehen gehabt. 
Ihre Hauptkolonne, die mit den Polen Hallers3) im Tale der Bystrzyca 
Nadwórnianska vorrückte, stieß bei Zielona auf die sich verstärken¬ 
den Russen und konnte sich erst nach mehrtägigen, außerordentlich 
harten und verlustreichen Kämpfen am 5. dieses Ortes bemächtigen. In¬ 
folge des Abbieibens der 42. HID. fehlte ihr der nachbarliche Beistand. 
Auch die entlang der Täler der Bystrzyca Solotwinska und der Lomnica 
vorgehenden Nebenkolonnen der alpenländischen Division hatten wechsel¬ 
volle Gefechte zu bestehen. Wie überall mußten die wackeren Truppen auch 
hier mit allen Schrecken des winterlichen Gebirges ringen; namentlich 
an die Höhenkolonnen wurden kaum zu bewältigende Forderungen gestellt. 
In Anbetracht der isolierten Lage der 6. ID. griff der Armeegruppen¬ 
führer in gewohnt energischer Weise ein und spornte die 42. HID. zu be¬ 
schleunigter Vorrückung an. Des Erfolges gegen die russische Minder¬ 
zahl sicher, bat er das AOK., ihm statt der im Bahntransport aufgehaltenen 
1) Den Befehl über das XIII. Korps führte während des Gebirgsüberganges an 
Stelle des beurlaubten Gdl. Rhemen der Kommandant der 6. ID., FML. Schönburg- 
Hartenstein. 
2) Die Kolonne Mihaljevic, bei der sich das Freiwilligendetachement des Lt. Russ 
um den Aufklärungsdienst besonders verdient machte, kämpfte am 5. und 6. erfolg¬ 
reich westlich von Uscie Putilla. Mihaljevic wurde in diesen Tagen durch Land¬ 
stürmer, Artillerie und Kavallerie verstärkt. 
3) Obstlt. Haller (drei Polenbataillone, eine Viertel Schwadron und eine Gebirgs¬ 
batterie) wies schon in der Nacht auf den 24. Jänner bei Rafailowa einen Angriff der 
Russen ab.
	        
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