Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
zwischen Laborera und Ondava zu führen sei. Doch auch dieser Versuch, 
die Heeresleitung umzustimmen, schlug fehl1). 
Der Wettergott beschenkte die hartgeprüften Karpathenkämpfer mit 
zweifelhafter Gunst. Vom 8. Februar an stieg allerdings die Quecksilber¬ 
säule des Thermometers und die Temperatur wurde erträglicher. Dafür 
wurden infolge der Schneeschmelze alle Täler und Niederungen von Über¬ 
schwemmungen heimgesucht. 
An diesem Tage regelte ein Heeresbefehl die Teilung der 3. Armee 
und legte die noch vor dem Eintreffen des 2. Armeekmdos. in Ungvár 
eine Lösung heischenden Aufgaben fest. Der Westflügel hatte sofort nach 
Bereitstellung der Kräfte anzugreifen und den über den Duklapaß, den 
Czeremchasattel und über Lupków eingebrochenen Feind zurückzuwerfen ; 
der Ostflügel, vorerst zur Behauptung seiner gegenwärtigen Stellungen 
beordert, sollte nach dem Eintreffen der anrollenden Verstärkungen, 
voraussichtlich Mitte Februar, die Offensive in der Richtung Lisko— 
Stary Sambor aufnehmen. Für Szurmay habe dieser Zeitpunkt nicht un¬ 
bedingt zu gelten, falls er glaube, sich schon früher mit Hilfe der 3.GID. 
der Höhen von Borynia bemächtigen zu können. 
Hiernach befahl Gdl. Boroevic am 9. den Angriff seines Westflügels 
für den kommenden Tag. Die Gruppe Kritek (XVII. Korps, 4. KD. und 
l.LstlBrig.) hatte beiderseits von Felsö-vizköz über das Ondavatal auf 
Ladomérmezô vorzustoßen, das VII. Korps — jedoch erst auf besondere 
Weisung des 3. Armeekmdos. — sich diesem Angriffe in der Richtung über 
Mákos auf Nagyderencz anzuschließen. Das III. sollte die Westflanke 
Kriteks sichern, das X. den gegenüberstehenden Feind binden und später 
den allgemeinen Angriff über Mezölaborcz begleiten, endlich dasi 
XIX. Korps sich lediglich behaupten. Die 9. ID. war als Armeereserve 
im Räume Szinna—Takcsány—Czirokaófalu zu versammeln. 
Der Angriff Kriteks stieß schon am 10. auf hartnäckigen Wider¬ 
stand; russische Gegenangriffe entrissen unseren Divisionen einige be¬ 
reits erstrittene Höhen. Im großen ganzen focht die Gruppe bei mäßigem 
Raumgewinn nur innerhalb der Lücke zwischen dem III. und dem VII.Korps. 
Erzherzog Joseph mußte die Hauptkraft seines Korps, um die befohlene 
Stoßrichtung einzuhalten, zunächst über das Hocsánkatal gegen Osten zu¬ 
sammenschieben und beabsichtigte erst dann vorzugehen, bis sein linker 
Nachbar die Ondava überschritten hatte; er verlangte am 11. die Mit¬ 
wirkung des X. Korps westlich von der Laborcza. Da aber die hiefür in 
Betracht kommende 21. SchD. noch im Anmärsche aus den Ausladeorten 
*) Nach den Angaben des GM. Pitreich in seinem wiederholt erwähnten Schreiben.
	        
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