Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
ein, die zusammen mit den Ereignissen bei Mezölaborcz neue Entschlüsse 
hervorrief. Erzherzog Joseph Ferdinand hatte das Gelände für die Vor¬ 
rückung der Gruppe Kritek (S. 137) persönlich erkundet und mit meh¬ 
reren der anwesenden Führer gesprochen, die alle der Meinung waren, 
der bevorstehende Ansturm auf die starken Befestigungen der Russen 
werde sich ungemein verlustvoll gestalten. Nach der Ansicht des 4. Armee- 
kmdos. sollte daher der Angriff nur dann stattfinden, wenn es die Ver¬ 
hältnisse bei der 3. Armee unbedingt forderten, aber nicht schon am 7., 
vielmehr keinesfalls vor dem 9. Februar. In Anbetracht der Lage bei 
Mezölaborcz war dies reichlich spät. Die Heeresleitung sah hierauf von 
dem geplanten Unternehmen ab, weil kaum zu erwarten war, daß 
die an Artillerie schwache Gruppe Kritek genügend viel Raum gewinnen 
werde, um damit die Lage beim X.Korps zu beeinflussen. Das AOK. 
verfügte daher, daß Gdl. Kritek am 6. nur mit dem aus der 11.ID. und 
der 45.SchD. neu gebildeten XVII.Korps hinter den eigenen Linien über 
Komlóspatak und Zboró abzurücken habe. Das 3. Armeekmdo. beabsich¬ 
tigte, das Korps, dem die Gruppe Berndt — 4. KD. und 1. LstlBrig. — 
unterstellt wurde, aus der Lücke zwischen dem III. und dem VII. Korps 
in der Richtung überFelsö-vizköz gegen denDuklapaß vorstoßen zu lassen, 
während sich das VII. Korps diesem Angriffe anschließen sollte und das 
III. die linke Flanke des XVII. zu decken hatte. Der Beginn der Vor¬ 
rückung Kriteks wurde für den 9. oder 10. in Aussicht genommen. 
Über die noch nicht geklärte Frage der Verwendung des VIII. Korps 
(S. 140) fand am 5. ein lebhafter Drahtverkehr zwischen Teschen und 
Kaschau statt. Das AOK, hatte in seiner die Zuführung des XVII. Korps 
betreffenden Weisung erläuternd beigefügt: die Offensive über Turka 
und Lisko könne erst fortgesetzt werden, bis man die Fortschritte der 
Russen gegen Sztropkó und über Mezölaborcz eingedämmt habe. Daher 
müsse der Feind zunächst aus diesen Räumen vertrieben werden. 
Boroevic beantragte deshalb in Teschen, daß das VIII. Korps doch nicht 
über den Uzsokpaß zu dirigieren, sonderà, mit beiden Divisionen über 
Sztropkó einzusetzen sei. Durch Zusammenwirken mit dem XVII. Korps, 
der Gruppe Berndt und Teilen des VII., von insgesamt etwa sechs Divi¬ 
sionen, ließe sich ein sicherer Erfolg in der Richtung auf den Duklapaß 
erzielen. Man stoße hiebei „auf die anscheinend schwächste Stelle" der 
Feindfront und da überdies die mittlerweile verschlimmerte Witterung 
die Operation über den Uzsokpaß verzögern würde und der Feind ver¬ 
mutlich seine Reserven über Stary Sambor vorschiebe, müsse dieser, „mit 
Übermacht an einer anderen Stelle getroffen, den Erfolg freigeben..
	        
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