Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
gegen die geplante Entblößung Siebenbürgens und erreichte auch beim 
AOK., daß nicht nur die Inanspruchnahme des erwähnten Gendarmerie¬ 
bataillons unterblieb, sondern daß auch die bisher in der Front verwendeten 
Abteilungen der ungarischen Gendarmerie abgelöst werden sollten. Ebenso 
wurde in Teschen der Antrag zur Heranziehung der kombinierten In¬ 
fanteriebrigade abgelehnt, dafür wurden aber der Armeegruppe vier 
Landsturmbataillone und eine Landsturmhusarendivision der Festungs¬ 
besatzung Krakau zugeschoben. 
Nunmehr erfuhr Pflanzer-Baltin auch, daß zwischen seine etwas über 
28.000 Feuergewehre zählende Armeegruppe1) und die 3. Armee die 
deutsche Südarmee eingeschoben und ihm für die bevorstehende Offen¬ 
sive die 6. ID. der 4. und die 5. HKD. der 3. Armee mit Bahn über Mára- 
maros-Sziget zugeführt werden sollten. Mit dem Eintreffen des Komman¬ 
dos der Südarmee in Munkács traten die Gruppe Hofmann und die 
12. LstTerrBrig., Oberst Burggasser, unter den Befehl des Gdl. Linsingen. 
FML. Durski begann am 11. mit dem Abmarsch seiner Polenbataillone 
von Ökörmezö in die Gegend nordwestlich von Borsa als Reserve für 
die Gruppe Schultheisz. Diese war, am 12. von den Russen umfassend 
angegriffen, von Luczyna auf die befestigten Höhen des Prislop und 
Rotundul zurückgegangen. 
Den Befehl über die durch den Krakauer Landsturm verstärkte 
Gruppe Papp hatte am 14. GM. v. Lilienhoff übernommen; er mußte sich 
bald darauf in der Mesticanestiestellung heftiger Anstürme der Russen 
erwehren, die seine beiden Flügel zu umfassen suchten. Der Feind gab 
erst am 20. seine Angriffe auf, als FML. Schultheisz, dem sich Teile 
der Polenlegion angeschlossen hatten, zur Entlastung über Kirlibaba in 
den Rücken der Russen vorging. Am 22. konnte sich Schultheisz der be¬ 
herrschenden Flutoricahöhe und des Raumes bei Kirlibaba bemächtigen. 
Während dieser Gefechte soll ein russisches Bataillon unweit von 
Dorna Watra rumänisches Gebiet durchschritten haben. Die Grenze, an 
die sich der rechte Flügel Pflanzer-Baltins lehnte, war durch einen starken 
rumänischen Truppenkordon abgesperrt, dessen Offiziere den Russen wert¬ 
volle Aufschlüsse über die Aufstellung und die Stärke der k. u. k. Streit¬ 
kräfte erteilten. 
Unter dem Schutze der Gruppen FML. Hofmann und Oberst Burg- 
gasser wurden die mit der Eisenbahn zugeführten Teile der Südarmee 
x) Für den Großteil der Truppen Pflanzer-Baltins bestanden keine besonderen 
Ersatzformationen; die nicht ganz ausreichende Ergänzung der Stände erfolgte durch 
Zuweisung von Landsturmmarschkompagnien.
	        
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