Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
Czarna befindlichen Kräften den Angriff in östlicher Richtung fortsetzen; 
doch hielt Gallwitz den Zeitpunkt für die angestrebte Umklammerung 
dés russischen Nordflügels noch nicht für gekommen1), weil die Korps 
Posen und Frommel noch zurückhingen und der geplante deutsche Vor¬ 
stoß von Inowlodz an diesem Tage noch nicht zu gewärtigen war/ÏDie 
vorerst nur auf nahe Ziele gerichtete, Vomiekung der 32. und des linken 
Flügels der 27. ID. führte zu Kämpfen ohne wesentlichen Raumgewinn. 
Die Russen gingen jedoch zu Gegenstößen über. Als das 2. Armeekmdo. 
davon erfuhr, befahl es dem IV. Korps, anzugreifen. Nach kurzer Zeit 
lagen aber dessen Schützenlinien vor der feindlichen Hauptstellung fest. 
Die 3. KD. wehrte mittlerweile den Feind nördlich von der 32. ID. ab. 
Auf Anregung Böhm-Ermollis ersuchte das AOK. den Oberbefehls¬ 
haber Ost, das Korps Posen und das Korps Richthofen am 27. unter 
einheitlicher Führung von Tomaszów auf Krasnica zur Unterstützung 
der 2. Armee eingreifen zu lassen. Eine Einigung konnte jedoch nicht 
erzielt werden. Die Deutschen beabsichtigten, nur die öst.-ung. 7. KD. 
dem bei Brzostów fechtenden Gros des Korps Posen und der deutschen 
5. KD. nachzusenden, im übrigen aber vorläufig auf dem nördlichen 
Pilicaufer stehenzubleiben und erst nach Wiederherstellung der abge¬ 
brannten Brücke bei Inowlodz von dort aus den Angriff anzusetzen. 
So kam es, daß der linke Flügel der 2. Armee auch am 27. nicht 
imstande war, den Angriff weiter vorzutragen. Nach Gefangenenaus¬ 
sagen und Funksprüchen schien es, als ob sich der Feind im Pilicabogen 
verstärkt und auch Kräfte von Norden auf das südliche Flußufer heran¬ 
gezogen hätte. Unter solchen Umständen bot die Fortsetzung des Stoßes 
auf Opoczno bei der bisherigen Kräfteverteilung wenig Aussicht auf Er¬ 
folg. Böhm-Ermolli entschloß sich daher, die 35. ID. aus der Front des 
IV. Korps zu ziehen und sie auf dem entscheidenden Nordflügel beim 
GdA. Gallwitz einzusetzen. 
Endlich wurde jetzt auch im Einvernehmen mit Mackensen eine ein¬ 
heitliche Befehlsführung bei Tomaszów erzielt, indem die rechts von der 
Pilica befindlichen Truppen der Korps Posen und Frommel dem GdA. 
Gallwitz für den am 29. geplanten Angriff unterstellt wurden. Der deutsche 
Korpsführer verfügte nunmehr über vier Infanterie- und vier Kavallerie¬ 
divisionen 2). 
Nebel und Regenwetter verhinderten am 29. die Artillerie vorberei- 
*) Gallwitz, Meine Führertätigkeit im Weltkrieg 1914/16 (Berlin 1929), 167. 
2) 27., 32. und 35. ID., zwei Landwehrbrigaden des Korps Posen, Kavalleriekorps 
Hauer (9. und 3. KD.) und Frommel (7. und deutsche 5. KD.).
	        
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